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23.02.2013 von eb
, - Aktuelle Bilder
Geschichten, die das Leben nicht schrieb? 2
Unmodellierte lose Gedanken, - zu den fliegenden Teppichen der konsumierten Künstlichkeit.
Klick macht dick.
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Eigentlich eine feine Sache, - so ein fliegender Teppich.
Dachte sich auch Barbie®, als sie als Dauerkundin ihrer Boutique,
so ein Edelstück zum Spottpreis angeboten bekam.
Blöderweise, schien das Ding einen eigenen Willen
zu besitzen und auch unter schrecklichem Heimweh zu
leiden. Denn statt sie zum romantischen Date im
modischen Orient-Outfit aus 1001 Nacht zu Ken's
Penthouse zu fliegen, begab er sich schnurstracks
mit ihr zum anscheinend ursprünglichen Ort seiner
Geburt. Der ganz offenkundig nicht nur mitten in
der Wüste lag, sondern auch schon lange verlassen
wurde. Jetzt hing sie hier, 400 Meter über der
ultimativen Einöde im Himmel, hatte auch noch ihr
Handy vergessen, - und musste dringend pinkeln.
Gottseidank, - hatte sie sich nicht für das fliegende
I-Pad® als Alternative entschieden. Gar nicht
auszudenken, wenn sie auf diesem Ding sitzend, - jetzt
nach China fliegen würde.
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Das Ende könnte ihr euch denken. Der Teppich
war natürlich ein Dschinn und verkuppelte
Barbie® mit einem gut aussehenden und mächtig
reichen orientalischen Märchenprinzen. Welcher
sich ob des Umstandes, dass es allen nur noch
um Geld geht, verbittert in der Wüste zurück
gezogen hatte. Mittlerweile mischt er, dank
Barbie®'s Branchenkentnissen, als Global Player
über Investment in der Modewelt mit, - und hat seinen
inneren Frieden gefunden. Barbie®
heiratet nämlich nur
erfolgreiche Männer.
Und beide leben natürlich
glücklich bis an ihr Ende. Naja, da PVC recht
langlebig ist, - zumindest bis zu seinem Ende.
Aber da wird genügend angehäufter Reichtum
zurückbleiben, dass sich Barbie® auch noch
bei ersten Zerfallserscheinungen von
Polyvinylchlorid, noch ausreichend in der
durch Armut glänzenden Untertanenschaft
ihres verstorbenen Märchenprinzen, mit
edlen Klamotten zeigen kann.
Jetzt ist aber gut mit dem Schmonz.
Nachdem sich unsereiner aufgrund des
letzten Ausfluges
in die Puppenwelt, entrüsteter und um Kinderträume bangender
lokaler Kritik, - ob unpassendem Stilbruches mit einer marketingmäßig
definierten Geschmacksrichtung eines anscheinend "heiligen" Produktes eingefangen hatte,
- sah man sich leider zu diesem stilechteren und dem Image
näherem Ausgleich gezwungen. So mehr Richtung; Ökologie- und Ökonomie. Oder traditionelle Modernität. Nennen wir es einfach bürgerliche Doppelmoral. Man ist doch kein Unmensch, der
Kinderträume zerstören will? Kinderträume? Was für Kinderträume?
Da ist ja wohl einiges schief gelaufen, - oder? Man verballere
drei Generationen von Jungen mit Big-Jim®'s, Masters of the
Universe® und die Mädchen mit Barbie®'s, - wundere sich,
dass das Folgen hat, - und erzähle mir dann was von Kinderträumen.
Da hat der Regisseur wohl den Film verwechselt, den er im
endlosen Erfolgsgedröhn lediglich feminisiert hat. Unsereiner versteht vollkommen,
dass Kids nu mal bei jedem plastolinem buntem Mumpitz begeistert
sind. Irgendwo her, haben die das ja. Aber die Doppelmoralität, um marktwirtschaftlich organisierte
und werbestrategisch programmierte Kinderträume Angst zu haben,
geht mir ehrlich gesagt, - ein wenig arg an der Kante lang.
Da sehe ich eher gleich mehrfach Gründe dafür, so etwas wie
ein "Barbie®-Universum", - ein klein wenig unsensibler zu betrachten.
Universum ist sowieso übertrieben.
Gleich alles als Universum zu bezeichnen, kommt
aus dem Science-Fiction-Filmgeschäft und dem
Genre Space-Opera.
Puppenstuben und Science-Fiction zu kombinieren,
scheitert unverändert an uralten Rollenklischees,
die marktwirtschaftlich sogar stabilisiert und
fixiert werden. Und geradezu auf erbärmliche Art und Weise,
jedem offen vor der Nase liegen. Mit Barbie® im Raumanzug,
- hat sich was mit Model. Und Science-Fiction ist
leider immer noch dermaßen Technik-, und die eben
männerlastig, dass die Raumschiffe und Astronauten
eben hauptsächlich bei den Jungs, und die Klamotten
und Schminkpötte bei den Mädels rum liegen.
Deshalb grinst Ken auch immer so blöde. Und steht
nur dumm in der Gegend rum. Typischer Fall von
Identitätskrise aufgrund fehlender Gruppenzugehörigkeit.
Das ist wie bei den Jungs, - die das kleine Mädchen am
Rande nicht mit spielen lassen, weil die nicht auf
Jungsshow machen kann. Nur eben anders rum.
Hat auch einer der Barbie®-Altmeister; Wolfgang Hohlbein,
nicht auf die Reihe gebracht. Das muss jetzt nicht als
Kritik an Hohlbein verstanden werden, - der Mann
hatte gerade immer durch diese sympathische Ehrlichkeit bestochen,
in aller Öffentlichkeit und für jeden hörbar zu sagen,
dass er gerne viel und davon eben nicht unbedingt zwingend
hoch-geistiges liefert. Die Menge an Büchern, die davon
gekauft wurden, sprechen eine ganz eigene Sprache.
Aber obwohl er selber ziemlich früh
schon im Bereich Trash-SF auf den Kriegerfrauen-Dampfer aufgestiegen ist,
der vielen als der Emanzipation höchste Errungenschaft erschien,
- bleiben die Gegensätze die Gleichen.
Auf der einen Seite die duftig blumige Welt der Barbie®-Superstar-Geschichten fürs
Jung-Mädchenlager, und auf der anderen, - die wild um sich ballernde Kriegerin
Charity,
- nah am Action-Herz fürs hängen gebliebene Alt-Jungenlager.
Es geht gar nicht mehr Klischee-beladener.
Und uralte Klischees, nu mal jetzt mit Frauen neu zu mischen, bringt genauso wenig.
Charity und Barbie® beim Kampf
gegen außerirdische Riesenkäfer im Kölner Dom vielleicht?
Militarystiefel und Pömps im Endzeitschutt?
Strahlenkanone und Parfum-Flacon?
Die perfekte Genre-Säge.
Leider käme dabei nur die Traurigkeit heraus, dass die Stilblüten
aufgrund der rohen Gewalt und Hyperklischeeisierung, nachher immer
aussehen wie die Gewalt selber. Was am Ende bedeutet; Barbie® im olivgrünen Anzug,
mit Springerstiefeln und Endzeitwumme. Damit ist auch keinem
geholfen. Und man hat lediglich eine Frau mehr,
die dann auch endlich in allen Bereichen, - unter Emanzipation allenfalls versteht,
den Murks der Männer zu kopieren. Und damit auch noch hoch zu jubeln.
Jetzt aber Jungs die Raumschiffkapitäne oder He-Mans aus der Hand zu nehmen,
und zum spielen mit Barbie®-Puppen zu zwingen, - wäre wohl noch
dämlicher. Da muss man jetzt nicht den Kopf schütteln. Das gibt's tatsächlich.
Besonders modern gendrig Stereotypisierte glauben wirklich daran,
dass damit Gewaltfreiheit züchtbar wäre. Die Kinder solltet ihr mal
sehen. Ganz davon zu schweigen, dass hier nicht mal drüber nach
gedacht wird, dass es wohl kaum Frauen sind, die den Dingern
Idealmaße verpassen, denen die Mütter dann nacheifern, - um sie
den Jungs in die Hände zu drücken. Wie krank soll das noch
werden?
Wir stecken einfach fest.
In schier unglaublichen Klischees, welche Erwachsene
auch noch mit Rollentausch-Klischees erschlagen wollen.
Man könnte Jungs auch mal
friedliche Planeten, ohne Ballerei, Muskelprotzen und Kriegermentalitäten
zeigen, die man dann fadenscheinig durch Muskelprotzinnen und Schlachtenweiber ergänzt.
Genauso wie Mädchen Puppenstuben, bei denen die Blondinen
mehr im Hirn haben, als Schminktöpfe, Showgeschäft, Klamotten und diese
gruftige Prinzessinnen-Mentalität, die man dann genauso
doppelmoralin, durch den Lebensstil eines modernen Prinzen ergänzt.
Mehr wie Kristina Schröders und Silvana Koch-Mehrin's, kommt da nicht
bei raus. Den letzten Satz, hätte ich niemals erwähnt, wenn in dem
Zusammenhang nicht besonders Vergeistigte, - auch noch vom Erfolgsmodell
geschwafelt hätten. Merken wir was?
Den Begriff muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen; "Erfolgsmodell".
Frauen, die andere Frauen, - als Erfolgsmodell aus der Puppenstube sehen.
Ich seh von der anderen Seite her durchaus den Witz darin, den man daraus
machen könnte, aber letztendlich immer noch Menschen. Tut mir ja leid.
Aber wenn man sich vom Markt die Kinderträume geben lässt,
dann sehen die nun mal so modelliert aus, - wie sie aussehen.
Quantitativ nach Klischee sortierbar, rationalisierbar,
werbestrategisch ausrichtbar und so grotteneinfach
billig produzierbar, wie sich darüber der Profit steigern
lässt. Und je monopolisierter eine entsprechende Industrie
wird, desto schlimmer werden auch die Klischees.
Dass Kinder an diesen Angeboten genauso wenig vorbeikommen
wie Eltern, hat jede Menge mit dem Angebot selber, und seiner
quantitativen Verbreitung und Akzeptanz schlechthin
zu tun. Aber weder quält man deshalb halbgar
seine Kinder mit Zwangs-, Entzugs-, oder sonstigen
Brachialpädagogiken, - noch verklärt man Werbestrategien
zu Kinderträumen. Sondern bringt aktiv eine Industrie auf Trab,
- die den Murks baut. Ausreichend Eltern die sich selber
von Klischees lösen können, sind ausreichend Eltern
die auch Klischees verändern und entsprechende Angebote
einfordern können. Das gilt für so ziemlich alles,
was bisher vom doppeltem Phlegma lebt.
Möglichst bevor, tatsächlich
noch die Leistungsbarbie® als Beraterin der Bundesagentur
für Arbeit auftaucht, und den Ken mit melodischer Stimme
existenziell weg sanktioniert. Weil der ob fehlendem
Weichmacher im PVC, den Job im Fitnessstudio nicht machen
kann. Ob man nun Herren oder Herrinnen sagt, ist am Ende
einfach das Gleiche.
Und nichts ist alberner,
als grüne
Madonna-Fans, die dann die große Konsumkritik ausgerechnet den Kindern
vorwerfen, - und das auch noch für Pädagogik halten. Kinder riechen Doppelmoral
geradezu.
Fehlt noch Barbie® als Bundeskanzlerin.
Modellierter Haarföhnzwang sowie Körpermaßoptimierung per Gesetz,
könnte wichtige politische Signale in Richtung Wirtschaft
aussenden. Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden,
dass eine Frau mit Barbie®'s Körpermaßen, niemals
überleben würde. So ist das,- mit den Modellierungen
im Markt. Was eventuell, - auch all die erwachsenen Frauen im Pop- und
Showgeschäft betreffen könnte, deren Identität und Image tatsächlich am
männlich profitablen Plan amorpher thermoplastischer
Kunststoffe mit Weichmacher und Stabilisatoren hängt.
Das moderne Frauenbild und seine Legende,
haben etwas bemerkenswert konstruiert plastolines an sich.
Wie wärs einfach langsam mal mit ein wenig Einfallsreichtum, - statt
sogar noch Pädagogik wie auch Emanzipation, - ebenfalls nach Klischee
und Modell? Im Ernst, - ich kann das Wort Modell nicht mehr hören.
Egal wo.
P.S.
Und selbst noch das, geht auch ohne diesen auf modern getrimmten Greta-Garbo-Blick
aus der Mottenkiste.
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