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25.01.2012 von eb , - Aktuelle Bilder

Eine Bootsfahrt im Nebel.

Bezüglich Fahrrinnen und Riffe,
bitte die entsprechenden Symbole, mit den Fingern auf der Reliefkarte ertasten.

Klick mich.
bild Eigentlich ist unsereiner ja kein Anhänger dieses; "Ich bin der größte, schönste und tollste" - Gehabes. Aber damit, kriegt man heute keinen Hamster mehr verkuppelt. Und wenn man sich gar noch als kleinster, hässlichster und schon mal gar nicht toll outet, ist man höchstens der Hamster selber. Alles eine Frage gesunder Selbsteinschätzung, ignorierter Selbstüberschätzung, reflektierter Arroganz und unzeitgemäßem Werbeversagens. Oder vielleicht anders? Dass ich der größte, schönste und tollste bin, bedarf meines Erachtens keinerlei externer Bewertung. Das weiß ich einfach selber. Hab ich Schwierigkeiten mit meinem Ego? Nööö, - eigentlich nicht. Alles mittlerweile eine Frage gesunder Selbstüberschätzung, ignorierter realer Selbsteinschätzung, bescheiden versteckter Arroganz und zeitgemäßem Profilierungsgebahrens. Ja, - was denn nun? Irgendwie, - steckt da der Wurm drin. Naja, - das mit dem Hamster, ist nicht ganz fair. Natürlich bin auch ich nur, das Gleiche im Laufrad. Aber, ... vergessen wir einfach mal vollständig unser-einen. Denn der, - ist total unwichtig. Wobei natürlich die Frage auftaucht, ob dies jetzt nun wieder authentische Bescheidenheit oder werbewirksam gestylte Authentizität war. Und auch die letzte Frage, kann man mit der weiteren Frage behandeln, ob die vielleicht sogar zugunsten eines strategischen Unangreifbarkeitswillens entstanden ist. Ab einem gewissen Punkt, wird jeder Nebel undurchdringlich. Und im Nebel der Widersprüche, gibt es keine Klarheiten. Nur Symbole zum haltlosen Festhalten.

Tja, wie ordnet man das jetzt ein? Etwas unsicher? Wirr, - vielleicht? Für das gepflegte Verhalten einer zeitgemäßen Ich-AG im Unternehmen Deutschland, der sich bescheiden urgewaltig präsentieren will, ist das zu zweischneidig. Da wird schließlich von einem erwartet, dass man sich mit dem Starrsinn einer Dampfwalze verkauft, vermarktet, verdreht und verbiegt, als wäre ausgerechnet die eigene Existenz, eine tragende- und zudem dezent und stilvoll integrierte Säule der Weltgeschichte.

Ganz so schlechte Werbung wie bei den Mädels, ist es aber auch nicht. Ich meine die, die den strahlenden Traumprinzen, liebenswerten Macho, Psychoanalytiker, Sandsack zum Abreagieren und sensiblen Millionär zugleich suchen, dem sie dann erklären, dass sie ganz doll stolz darauf sind, die Scheiße der Männer noch besser hinzukriegen als die selber, - und das Ganze dann Feminismus nennen. Manche reden sogar von Emanzipation. Frag ich mich ernsthaft, von was die sich emanzipiert haben? Aber das werden die wohl selber besser wissen. Ganz miese Werbung jedenfalls. Es sei denn, sie ziehen den Nadelstreifen mit Rock und Stöckelschuhen an. Dann sehen sie wenigstens ehrlich wie männliche Hamstertreiber aus. Und das Ganze hört sich dann auch an wie die Ich-AG.

Intelligente Werbung zur Motivationsförderung, ist es natürlich noch viel weniger. Z.B. wie der Arbeitgeber, der alle für ersetzbar hält, gleichzeitig vom Arbeitnehmer dafür Verständnis erwartet, aber trotzdem fordert sich zu profilieren, - und das Ganze dann als Motivationsförderung verkauft. Worauf sich letzterer natürlich nicht lumpen lassen will, wenn er sich weiter als größter, schönster und tollster Hamster fühlen will. Eine Eitelkeit, die der Arbeitgeber natürlich wohlwollend tätscheln wird.

Aber den gesunden Irren, der nicht weiß was er will, kriege ich so verkauft. Und da kaum jemand verstanden haben dürfte, was ich sagen wollte, steht das entsprechende Symbol dafür auch schon im Raum. Zumindest haben wir jetzt mal ein Gefühl dafür, wie man mit viel Nichts eine Menge sagen kann. Oder doch eher, - mit viel Luft eine Menge sagen kann, - ohne etwas zu sagen? Was soll´s. Für eine gute Werbestrategie, gehört das Verstecken von Klischees im Nebel, zum Ersten, - welches man bedient.

Dabei mag natürlich niemand Angeber. Oder treffender, niemand mag dabei Angeber, die es nicht geschickt genug verpacken können. Ausnahmen, macht man lediglich bei Pop- und Show-Stars. Gewohnheitsprinzip für Wiedererkennungswerte exaltierter Imagepflege innerhalb von Negativwerbung. Und Looser, werden erst gar nicht beachtet, bzw. verschwinden im Kontext wettbewerbsorientierter Quantitäten, denen der Ratgeber für die zeitgemäße Selbstdarstellung, dann mangelndes Vermögen bescheinigt, sich von der Masse abheben zu können. Der Punkt, wo der, ach so moderne Spießer, dann vom Spießer redet und die gesamte Batterie psychologisch Alltags-geschulter Lebensberater, inklusive der Agenturen für Arbeit, moderne Berater bemühen, - welche einem erzählen, wie man dies richtig falsch macht. Und wenn er dann weiterhin versucht ehrlich zu bleiben, wird ihm dies als mangelnde Kooperation bei der Arbeitsvermittlung, bzw. gar als Leistungsverweigerung ausgelegt. Da sollt ihr mal sehen, wie schnell aus einem Hamster ein Pfau werden kann. Und vor allen Dingen, was passiert, wenn sich eine Wiese voller Pfauen, - um die austrocknende Pfütze schart, die jemand verwaltet, der sich den Spaß gönnt, aus der Menge dann einige Glückliche heraussuchen zu wollen. Was die natürlich wieder zur vermehrten Eigenwerbung zwingt, - und denen die Chancen vergrößert, welche es schaffen vom Pfau zur eierlegenden Wollmilchsau mit Kopfschmuck zu morphen. Manch einer dieser Berater, spricht dann vom gesunden Egoismus, der ausgerechnet immer dann schlecht ist, wenn sich der Egoist neugierig nach dem Job des Beraters erkundigt. Welcher dann plötzlich eine ziemlich hässliche Lücke im Nebel sichtet. In Sachen; Lavieren ums Eingemachte herum, würde jeder Staubsaugerverkäufer, solch einem Agenturmitarbeiter das Fürchten lehren.

Ein besonderes Feingefühl, beim Herausheben aus der Masse, entwickeln dabei natürlich ins-besonders die Selbstständigen. Manchmal auch als Eigenverantwortliche bezeichnet, - ist diese Spezies der zwanghaft Selbst-vermarktenden ganz besonders abhängig vom Eigenbild, welches potentielle Kundschaft als Bewertungsmaßstab verwenden könnte. Die Kunst, das größtmögliche Selbstbewusstsein wie charakterlich gefestigte Bescheidenheit wirken zu lassen, erfordert hier ein spezielles Maß an Sensibilisierung für das diesbezüglich bewertende und wertmäßig ab zu schöpfende Publikum. Diesem kann man natürlich auf keinen Fall die reine, bzw. die ganze Wahrheit erzählen. Wo kämen wir da hin? Höre ich da jetzt Kritik? Erbostes Schimpfen sogenannter ehrlicher Geschäftsleute? Erzählt das eurer Oma. Würde ein Metzger seiner Kundschaft erzählen, dass er Vegetarier ist? Oder anders herum. Wie groß würde ich als Vegetarier die charakterliche Ernsthaftigkeit eines Vegetariers bewerten, - der Metzger ist? Wo zieht der Eigenverantwortliche also die Grenze, sein marktreifes Image stilvoll so zu kalkulieren, wie es ihm der Wille zur Steigerung der Einnahmequellen rationell gestaltet? Das Bild vom ehrlichen Geschäftsmann, lässt sich genauso gut verkaufen, wie der Atomkraftgegner, der nach Ablauf seiner politischen Karriere bei EnBW anfängt. Dies hier, ist schließlich ein am Angebot orientierter- und deshalb von Werbung abhängiger Markt. Der entscheidet nicht nach Charakter, - sondern nach Profit. Charakter ist da lediglich interessant, wenn man ihn gewinnbringend verwerten kann. Charakter, - als Ware und/oder Werbeelement. Geht auch mit Mut, Intelligenz, Frohsinn, Trauer, Liebe, Hass, Arroganz, Bescheidenheit, Sex, ja - sogar mit Angst. Mit letzterer, - übrigens neben Sex am besten. Und wenn man gleich den ganzen Menschen noch selber zur Ware, bzw. Ressource dieses Marktes deklariert, müsste man eigentlich schon ziemlich naiv sein, an den ehrlichen Selbstverkäufer zu glauben. Und trotzdem funktioniert ausgerechnet dies, - im Nebel am besten. Muss eine Art Urwunsch sein.

Wobei der Grund dafür, aber eigentlich viel einfacher ist. Der größte Teil dieses Publikums liebt Symbole, - keine Wahrheiten. Und am liebsten sogar noch lediglich symbolisierte Klischees. Es interessiert sich nicht für die Menschen, die einer anderen Religion angehören, - es will Islamisten beschimpfen. Wenn jemand Sorgen hat, interessieren die weniger, als die Möglichkeit eigene Erklärungen dazu abzugeben. Es interessiert sich nicht für Schicksale, - es will seine Hähme über Verlierer ablassen. Es interessiert sich nicht für Lebensläufe, - es will seinen eigenen über andere bewerten. Es fragt sich nicht, wie es selber reagieren würde, sondern will feige Kapitäne sehen. Dass Letzterer besonders deshalb dazu geworden ist, weil das symbolisierte Klischee des "schneidigen" Kapitäns, ganz besonders gut zur fernsehgerechten Seefahrerromantik verkommen konnte, - ist Tragikomik der Geschichte. Der Werbepsychologe, würde diesbezüglich wahrscheinlich von der polaren Gewichtung einer verdammt werbe-tauglichen Symbolik sprechen. Symbole, an denen man sich fest-klammern und auf-geilen-, bzw. hinterher laufen oder beschimpfen kann, ohne sich groß mit dem Inhalt befassen zu müssen.

Bei den linken haben z.B. rote-, und bei den grünen Anti-AKW-Fahnen zu flattern. Bei den Sozen haben bräsige Altstrategen, bei den schwarzen dicke-, und bei den liberalen dünne Leute zu tanzen. Ausnahmen, müssen einen Wiedererkennungswert wie den Blick eines Herrn Brüderle drauf haben. Der zeitgemäße Pirat ist nicht ohne Notebook unterwegs und fürs edle Ambiente konservativer Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein, nimmt man das Prinzengehabe kurz gescheitelter Akkuratesse blaublütiger Hochzeitsromantik aus der Regenbogenpresse. Wie wäre es sonst möglich, selbst noch einen Herrn Guttenberg zum x-ten Mal neu zu profilieren? Der Kerl kann Banken ausrauben, - denn die Symbolik des Edelmannes, interessiert sich nicht für den Inhalt, - auf welchen sie verweist. Oder hat schon mal jemand anhand eines vergoldeten Verkehrsschildes wissen können, wie die Stadt aussieht, worauf das Schild zeigt? Alleine die Vergoldung des Schildes, welche das Schild aus dem Schilderwald hervorhebt, wird ausreichen, dass man auch mit negativen Ersterfahrungen, nochmals nachschaut, ob man das Gold in der Stadt nicht doch übersehen hat.

Wie wäre es sonst möglich, überhaupt eine einzige Bild-Zeitung zu verkaufen? Die lebt geradezu von dieser Symbolik ohne Inhalt im Nebel. Nicht umsonst, wird heute alles und jeder zum Markenkern erklärt, wenn ausreichend symbolischer Wiedererkennungswert vorhanden ist, den man verkaufen- oder strategisch im All positionieren kann. Werbung ist dabei alles. Und je rüder und einfältiger die Instinkte die man dabei ansprechen kann, - umso wirksamer. Wenn gar nichts mehr geht, tun´s zur Not auch besonders voluminöse Plastikmöpse, wobei man hier von Inhaltslosigkeiten eher vorsichtiger sprechen sollte. Manchen weiblichen Silikonverwertern kann man ja vielleicht abnehmen, dass sie sich lediglich während des Beischlafs von ihrem Lover ein hin-gestöhntes; "Brigitte Bardot" wünschen. Welchen Zweck das auch immer haben soll. Aber glaubt jemand im Ernst, Damen wie etwa Dolly Buster, würden jeden Tag zusätzlich 20 Kilo mit sich rum schleppen, wenn sie darin nicht eine Investitionsgrundlage aufgrund einer gewissen Symbolik sehen würden? (Ich erwähne die spezielle Dame nur, weil sie eine Unterstützerin der freiheitlich liberalen und deregulierten Marktordnung ist.) Eine Symbolik, derer es im Nebel mittlerweile vollkommen egal sein kann, ob sie für 70 Cent und vier roten Buchstaben, gleich neben dem Papst, als Symbol für besonders christliche Gesinnung, - ihre Wirkung entfaltet.

Wobei gerade solche Polaritäten, wie geschaffen sind um Ehrenhaftigkeit gleich im Dreierpack, zusammen mit Moral und Wollust zu verhökern, - und zwischen Katholizismus und Sexismus den Vergewaltiger oder Kinderschänder, emotional an den Pranger zu stellen. Lenkt sogar wunderbar davon ab, dass die Pfaffen nebenher das gleiche treiben. Der geübte Billig-Blatt-Leser, hat die geistige Hand in der Hose am Lümmel, während er das Ave-Maria singt und das; "du Schwein" nachplappert, - zu welchem er selber natürlich nie werden könnte. Die heilige dreifaltige Einfalt zur Bedienung der niedrigsten Klischees im Gesamtpack. Und aus dem Nebel, dringt dann dieses; "Ich bild mir meine Meinung selber". Das er die grad aus dem Blatt in der eigenen Hand hat, ist so ziemlich das letzte, - was ihm einfallen würde. Was der Leser dabei empfindet, ist aber weder echte Religiösität, weder echtes Moral- noch Gerechtigkeitsempfinden. Er sieht einfache Symbole, mit denen er sich, je nach Bedarf, - eindecken und hantieren kann. Genau so, - funktioniert Werbung. Die Verführung zum Unrealen. Das Ablenken des Blicks vom Inhalt weg, - und die Fixierung auf das Symbol davon. Und danach, kommt die Public-Relation, welche das Symbol zur Marke mit Wiedererkennungswert, für den immer gleichen-, und möglichst käuflich erhältlichen Inhalt erklärt. Eine Mentalität, die einfach Standard- und mit unterschiedlichen Niveauisierungen, eines der absoluten "Markenzeichen" dieses Mainstreams ist. Und angesichts der über-gewichtigen Fixierung dieses Mainstreams auf monetäre Werte, auch dementsprechend so ziemlich alle Bereiche des politischen, kulturellen, gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Lebens durchdrungen hat. Wobei für mich nicht ganz klar ist, ob dieser Monetarismus eine bereits existierende Inhaltslosigkeit gefüllt- oder andere Inhalte einfach nur verdrängt bzw. unterdrückt hat. Im letzteren Fall, wäre ja glatt noch was zu retten. Vielleicht. Lasst mich kurz ein wenig träumen im Nebel.

In einer Welt, in welcher sogar deren Führungsfiguren werbemäßig und mit medialer PR gestylt und gepusht werden, sieht jeder nur noch das dargebotene Abziehbild eines Menschen im symbolischen Rahmen der eigenen Erwartungen im Nebel, - und urteilt auch dementsprechend, - ohne sich für seinen realen Inhalt zu interessieren. Und sind wir ehrlich. Kaum jemand, wird sich der Versuchung widersetzen, nicht auch das eigene Abziehbild im profitabelsten Sinne des eigenen Angebotes und darüber selbst zu erreichender Nachfrage zu gestalten. Werbung hat durchaus ihre natürliche Grundlage. Auch das damit verbundene Protzen, Weglassen von Informationen und alleinige Herausstellen des Positiven. Auch unabhängig davon, - ob letzteres nun real existiert oder nicht. Aber es besteht ein genereller Unterschied zwischen Werbung als Hinweis, als Waffe in einem Konkurrenzkampf, oder gar einer ganzen Werbestrategie.

Man kann sein ganzes Leben lang alleine bleiben, wenn man der Dame seines Herzens nicht wenigstens einen Hinweis bezüglich des eigenen Interesses gibt. Das man sich dabei, auch wenn man es vielleicht ist, nicht gerade wie die Sau am Trog verhält, ist wohl absolut verständlich, - aber trotzdem Werbung. In ihrer einfachsten und natürlichsten Hinweisform. Genug Zeit, Raum und Möglichkeiten, den wahren Inhalt hinter dem Hinweis darauf zu sichten. Wenn vielleicht auch etwas geschmacklos, kann man dies auch als Analogon zum einfachen schmucken Hinweisschild, auf die Ware hinter dem Schaufenster verwenden.

Stehen bereits ein paar Herren um die Frau herum, kann man unter Umständen schon vom Hahnenkampf reden. Sinnigerweise ist dies meistens die Dame, welche entweder aufgrund natürlicher Gegebenheiten oder werbemäßig aufgemotzter Selbstdarstellung, den höchsten Aufmerksamkeitswert erfährt. Dies wäre in etwa vergleichbar mit dem, was sich unsere Ökonomen so unter freiem Wettbewerb vorstellen. Der Beste gewinnt das beste Stück. Und wer glaubt, dass sich die menschlichen Ressourcen hier werbemäßig zivilisierter aufführen als der Markt, sollte sich solche Geschehnisse auf keinen Fall entgehen lassen. Unbedingt beachtenswert dabei, ist eine Vorstellung davon, was der Beste sein könnte. Wenn man den besten Selbstdarsteller bzw. Lügner damit meint, - ok. Wem die Wahrheit oder andere Werte, außerhalb von z.B. Pfauenfedern, gesellschaftlicher Stellung, Einkommen und Besitztümer, - wichtiger sind wie die Frau, - sollte sich besser zurück ziehen. Eine reine Entscheidungsfrage. Alle Beteiligten werden dabei erzählen, dass sie noch wissen was Liebe ist. Das sie lediglich bereits nur noch auf eine entsprechende Symbolik davon reagieren, wird ihnen nicht mehr bewusst werden.

Selbstverständlich geht dies alles natürlich auch mit umgekehrter Geschlechteraufteilung. Für die Geschmacklosigkeit, - Markt und den Aktionismus beim Fortpflanzungsverhalten zu vergleichen, - entschuldige ich mich nicht. Wer Begriffe wie Human Resources und Leistungskapital für normal und richtig hält, soll sich gefälligst auch so verhalten, und sich nicht plötzlich irrational als Mensch fühlen. Es sei denn, er gibt zu, dass man seine Rationalität und Sachlichkeit den Hasen geben kann. Aber zurück zur Werbung. Womit ich nicht einen verhältnismäßigen Umgang damit meine, sondern unseren heutigen Verlust, damit überhaupt noch verhältnismäßig umgehen zu können, und letztendlich eigentlich nur noch von Symbolen, Abziehbildern und Legenden leben. Selbst das zweite der vorherigen Beispiele, könnte man, wenn auch mit Hängen und vorwiegend Würgen, - noch in die Sparte verhältnismäßigem Umganges mit Werbung verorten. Bei Urvölkern findet man jede Menge äquivalente Beispiele, wie man diese Hahnenkämpfe und ihre Begleiterscheinungen naturalisieren könnte. Womit der Status dieser Zivilisation, ziemlich klar umrissen wäre. Die Muskeln der Männchen heißen zwar heute BMW oder Audi, aber zumindest die Gesäße der Damen, werden ja sogar noch extra mit Stöckelschuhen geliftet. Was soll´s. Die Ganze Sache fängt dort an sich von überschaubaren Verhältnismäßigkeiten zu lösen, wo ein großflächiger und vielfältiger Wille der strategischen Produktion und Positionierung der eigenen Interessen stattfindet. Und wenn dies sogar noch aufgrund von Existenzfragen innerhalb eines Konkurrenzkampfes stattfindet, kann sich dies, speziell im Informationszeitalter, zum ultimativen Fluch entwickeln. Was ich meine ist, die Übernahme produktorientierter Werbestrategien professioneller Marketing- und PR-Abteilungen der Industrie bis runter zur; "Wir machen alles"-Klitsche, durch auch mittlerweile wirklich jede politische, gesellschaftliche, kulturelle sowie private Einrichtung, Institution oder sonstiger menschlicher Lebens- und Existenzform.

Das erschreckende daran, ist die Normalität mit welcher dies akzeptiert wird. Damit kann diese Gesellschaft nicht mehr trennen, zwischen Werbung und Realität. Ein Optimum, wird es hier sicher nie geben, aber z.B. in einer Mediendemokratie, in welcher Politiker Absprachen mit Zeitungen und sonstigen Medien treffen, bzw. Einfluss darauf ausüben, gibt es keine Möglichkeit mehr, zwischen strategisch positionierter Darstellung und vielfältiger Beschreibung zu unterscheiden. Wenn Partei A mit Blatt A und Oppositions-Partei B mit Blatt B einen Deal schließen, steht der Wähler im ultimativen Nebel. Dabei müssen beide nicht einmal den anderen angreifen. Es reicht Eigenwerbung auf beiden Seiten genauso, wie eine ausreichende Werbestrategie zur medienwirksamen Durchsetzung der eigenen Interessen. Auf der anderen Seite, kann man sich z.B. mitunter gar nicht mehr retten, vor der Werbung von digitalen Vermittlungsklitschen, die Facebook-Freunde für die stilvolle Werbung, spottbillig, gleich im Hunderterpack anbieten. Ich mag keine Verdachtsmomente aussprechen, die ich nicht beweisen kann. Aber solange es diese Angebote gibt, kann man den Verdacht auch nicht ausschließen. So schnell, wie die Pro-Stuttgart-21 Fan-Seite, zusammen mit den einsilbigsten und kürzesten Kommentaren die ich je gesehen habe, geradezu binnen Tagen explodiert ist, hat nicht mal Michael Jackson seine Trauerklicks zusammen bekommen. Und wenn man mal mit zusammen gekniffenen Augen, die mitunter bemerkenswert hohen Zahlen an; "Friends", von ansonsten eigentlich vollkommen unbekannten, bis weniger bekannten Leuten, mit den eigenen Werbeintentionen und beruflichen bis privaten Abhängigkeiten der Insassen selber in Bezug bringt, dann bleibt ein ganz übles und mulmiges Gefühl zurück. Eine ganz besonders interessante Erfahrung dabei war, dass das Interesse diese Angebote eher zu bekämpfen, - gleich Null war.

Das Beispiel Mediendemokratie sollte ausreichen, dass dies auf keinen Fall nur ein digitales Problem ist. Alleine die Qual eines jungen Kerls zu erleben, der abends müde beim Bier erzählt, dass er den ganzen Tag gestunken und gelogen hat, um ein Bild von sich zu liefern, welches man von ihm erwartet, - alleine aus dem Fehler heraus, weil er sich abhängigkeitsbedingt am Anfang entsprechend werbemäßig profiliert hat, sollte als Hinweis reichen, - dass hier etwas gnadenlos falsch gelaufen ist. Und bekommt seine bitterste Ironie dann, wenn ein 70ig-jähriger Mann neben ihm noch meint, das dies nun mal heute so ist, - und er da durch müsse. Die Normalität einer Scheinwelt der produzierten Hinweise, Symbole und Bilder, die bereits schon ganz unbewusst, sicherheitshalber lieber mal die Symbolik, aber nicht mehr den eigenen Inhalt lebt. Falls sie überhaupt noch weiß, was dies ist. Scheinwelten jeder Art, haben sich zu allen Zeiten, an den Symbolen für angenommene Werte orientiert, aber nicht mehr anhand der realen Werte selber. Eine der ältesten Weisheiten der Werbung überhaupt; - Wenn die Werbung anfängt das Leben zu bestimmen, bzw. wie heutzutage großflächig sogar zur Lebensbasis wird, wird das Leben nach wie vor die Werbung bestimmen, - aber dann auf Grundlage der vorhergehenden und nun als normal empfundenen Werbe- und damit auch Lebensbasis, Selbstgestaltung und der damit verbundenen Symbolik. Was wiederum einer erneuten Steigerung bedarf, welches die Sache schwer quantitativ, gewaltig immer weiter in die Höhe treiben kann. Das die Qualität dabei, automatisch erheblichen Schaden nimmt, dürfte sich von selbst erklären. Wer hier den Faden verliert, verliert auch den Boden unter den Füßen. Und dann wird dieses Leben, - zum absoluten Scheinleben. Im nicht sichtbaren, aber trotzdem dichtesten Nebel, den man sich vorstellen kann. Und niemand, wird auch nur noch andeutungsweise wissen, - was nun real ist. Da kann man einsam sterben bei, - und vorne grinst das Männchen, und erzählt euch wie über-glücklich es doch ist.

Das ist übrigens durchaus vergleichbar, mit einer politischen Mitte, welche sich, ohne es zu merken, stringent nach rechts entwickelt, weil sie aus ideologischen Gründen, links ständig als gefährlich demagogisiert. Irgendwann, hat sich diese Mitte dann nach extrem rechts bewegt, - und empfindet dies immer noch als verhältnismäßige Mitte. Ähnlich, ergeht es auch einer Welt, welche eine Scheinwelt für normal hält. Und dann kommen die Fragen; - "was ist überhaupt real"?
Und der gute Verkäufer antwortet euch dann;
"Das, .... was ich euch verkaufe."

.....

Was ich eigentlich sagen wollte? Wie soll ich das wissen? Ich hab diese irre Welt nicht erfunden. Vielleicht wollte ich einfach nur, dass jeder sich mal selber fragt, wo seine eigene Grenze zwischen Realität und Werbung liegt. Oder vielleicht, - will ich auch nur selber was verkaufen. Aber vielleicht wollte ich auch einfach nur, - irgend etwas schreiben. Außerdem bastel ich noch an meiner Werbestrategie. Im Wald voller Pfauen, den ganz besonderen Kopfschmuck zu entwickeln. (Vielleicht sollte ich mir die Haare grün färben ?) Das braucht man heute. Einfach etwas zu schreiben, - geht nicht mehr. Heute heißt das verkaufen. Ich hab hier Symboliken zu bedienen. Erwartungen. Klischees. Einen möglichst homogenen Fluss von Wiedererkennungswerten zu liefern. Einen Markenkern zu entwickeln. Und mein eingebundenes Geschreibsel kann ich auch nicht einfach so mit einem Hinweis darauf ins All stellen, und jedem frei überlassen, ob er sich das antun möchte oder nicht. Ich muss ihn dazu zwingen. Mit der Nase drauf drücken. Ihn dazu verführen. Geradezu von allen Seiten zu bombardieren, mit Hinweisen und Legenden darauf. Schmackhaft machen. Verkaufszahlen pushen. Profite schaufeln. Erfolg haben. Erfolg, Erfolg, Erfolg, Erfolg, Erfolg ..... ( Laut den Scientologen und sonstigen Positivisten, muss man sich das nur oft genug sagen, - dann glaubt man das auch ), Umsatz bringen, Konten füllen, berühmt werden und überhaupt, - selbst das Taschengeld der Kinder noch, in eine Geschäftsidee verwandeln. Ein Sternchen auf´m Walk of Fame, wär natürlich auch nicht schlecht. Na, - seht ihr? Es geht doch. Jetzt, - klinge ich zeitgemäß. Und ich hab schon Angst gehabt, dass ich altmodisch werde.

Aber ich glaube, - ich ruder jetzt besser mal ans Ufer zurück.
Außerdem, ist das der 100ste blog, als Nichtalien. Deshalb, isser so lang geworden.


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