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28.07.2012 von eb
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Schattenwirtschaft
Klick macht dick.
Im Angesicht des Zustandes, dass D-Land bereits schon Geld umsonst geliehen
bekommt, meinte unser Finanzminister jüngst, das; "die Märkte", - nicht in Ordnung sind.
Und hält den negativen Ausblick der Ratingagentur Moody's für falsch, weil; "die Märkte",
Ratingagenturen nicht mehr ganz so ernst nehmen, - wie vorher. Derselbige Vertreter klugem und weisem deutschem Ökonomentums, erklärt ausgerechnet "dem" Leiter eines der größten Wirtschafts-forschungs-institute und Denk- und Schleuderfabrik des monatlichen Geschäfts-klima-indexes, welches seit Jahren die mediale Wirtschaftswelt; "der Märkte", be- und erschüttert sowie beeinflusst, - die Milchmädchen-rechnung. Irgendein EZB-Chef, lässt einen positiv
stimmenden Satz fallen, - und; "die Märkte", lassen die Aktienkurse wieder steigen.
Dann werden sie wieder fallen, - oder auch nicht, dann wieder ein wenig steigen, - oder auch nicht, dann wieder, und wieder, und wieder ..... Oder ganz zusammenbrechen, - oder auch nicht. .... Und mir wirft man mangelnde Ernsthaftigkeit vor? Ob das eigene schluchzende Lachen, eher eine ganz normale Reaktion auf so was wie täglichen Irrwitz ist, - behalte ich mir mal vor.
Wovon wollen wir eigentlich zukünftig leben? Worauf aufbauen? Auf ein Fluidum? Eines sogar, dessen eigene Experten das Ding zur kalkulativ rationalen Sache per-se erklären? Während sie gleichzeitig mit jedem Wort das Gegenteil davon beweisen? "Die Märkte?" Was ist, wenn; "der Euro", aufgrund der Reaktion "der Märkte", tatsächlich gerettet wird? Wird das dann besser? Oder machen wir uns dann endgültig, - von Hampelmännern, Propheten, eitlen Gecken, PR-Mechanismen, Profitstrategien und fluidalen Bewertungskriterien mit Eigeninteressen abhängig? Es ist schön, wenn man sich Gedanken darüber macht, - ob; "die Märkte" wieder Vertrauen haben. In was auch immer. Wobei wohl jedem klar ist, dass es hierbei um nichts anderes geht, als Vertrauen ins grenzenlose Profitmachen. Und wenn das problemlos möglich ist, - dann sind; "die Märkte", - in Ordnung?
Und was ist mit uns? Habe ich Vertrauen, - in; "die Märkte"? Von ihren Propheten, Priestern und Tempelrittern mal ganz abgesehen. Wobei nicht mal mehr erkennbar ist, welcher Messias von welchem Tempel redet. Dass man mich nicht falsch versteht. Unsereiner hat nichts gegen Markt. Auch nichts gegen Handel. Nur etwas gegen Leute, die den Acker für alle, blind zum Jenseits seiner eigenen Spekulation verkommen lassen. Und dann auch noch huldigend davor knien, - und das sogar zur bodenständigen Normalität erklären. Ist heute nun mal so? "Die Märkte?". Der Himmel über mir, ist manchmal blau und unergründlich. Hallo? Ist Aber- und Irrwitz normal, - nur weil er gerade existiert, - und genug Pragmatiker vorhanden sind, - die nichts anderes können, - als Pragmatismus? Der zudem noch, ziemlich heftig ideologisch, wenn nicht sogar religiös vermauert ist?
Sind ja nur ein paar Fragen. Von einem Ungläubigen sogar. Und der Heide, will sich wahrhaft nicht über Menschen lustig machen. Eher vielleicht über ihre Götter? Man darf mir auch ruhig Polemik vorwerfen. Warum nicht? Was sind; "die Märkte", - anderes als Polemik? Unsereiner kann ebenfalls mehr als problemlos damit leben, dass er nicht unbedingt zu den Helden solcherlei Expertentums zählt. (Dass ich so nicht ende, dafür würde ich glatt noch selber das Beten anfangen). Wie würde solcherlei Kompetenz dann am Ende aussehen? Das ich mich hinstelle und von; "den Märkten", - schwadroniere?
Für die besonders religiös gestimmten, habe ich jedenfalls nochmals einen älteren Text raus gesucht. Aus irgendeinem Grund, kann man den anscheinend immer wieder verwenden.
.....
Götterdämmerung
Die weltweiten Aktienkurse befinden sich im Tiefflug. Börsenindexe brechen ein. Börsenmakler erbrechen sich. Brechende Brückengeländer börsianischer Notierungsbühnen, bröckeln brüchigem Boden, notierender Börsianer entgegen. Bereits schon am frühen Morgen, herrscht hektische Betriebsamkeit auf allen medialen Kanälen. Meldungen über Kennzahlen indexierter Wert- und Wertlos-Papiere, werden in atemloser Reihenfolge halbstündlich neu aktualisiert. Aufgeregte Stimmen gehetzt wirkender Moderatoren, verbreiten Hiobsbotschaft und Besänftigung gleichzeitig. Experten, mahnen mit klugen Ratschlägen, Synthesen, Analysen, Dialysen.
Die Endzeit ist nahe. Von grausigem Beben erfüllte Luft kranker Finanzen, raubt dem gläubigen Teilnehmer ökonomischer Ordnung, die Sicherheit des Atmens. Der Untergang, weist bereits schon dem Frühaufsteher, den Weg in seine düsteren Abgründe. Das Radio, treibt den arbeitsamen Autofahrer in den Straßengraben. Die Zeitung, wird vom angsterfüllten Leser sicherheitshalber als mögliche Nahrung aufbewahrt. Aufgeregte Gespräche in der Bäckerei, diskutieren über die Zukunft der Brotpreise. Erschrockene Handwerker, verzichten an der Tankstelle auf das Frühstücksbier. Aktenkoffer-tragende Edelmänner, eilen mit leichemblassen Gesicht ins Büro. Banker, warten mit ernster Miene auf Neues von den Börsentickern. Nervöse Unternehmer, jagen von Meeting zu Meeting, um zu retten was zu retten ist. Im Fernsehen, folgt Schlagzeile auf Schlagzeile, Gesprächsrunde auf Gesprächsrunde.
Der Markt schwankt, schlingert, und treibt hilf- und ruderlos, im hohen Gewässer heilloser Naturgewalten. Fluten zurückhaltender Käufer, ziehen ihn in den Strudel. Haushohe Wellen panischer Verkäufer, zertrümmern ihm das Oberdeck. Spekulative Elmsfeuer, lassen den Marktteilnehmern die Haare zu Berge stehen. Bevor folgende Blitze, Mast für Mast, in brennende Fackeln verwandeln. Sturmböen entfesselter Medienexperten, verteilen die Flammen aufs ganze Deck. In Treibgut investierende Haie, reißen klaffende Wunden in den Rumpf. Nach Rohstoffen hungernde Brecher, begraben die erstickenden Schreie ertrinkender Anleger. Mit letzter Kraft, bäumt sich kreischendes Gebälk, gegen den Vorderdecks anrollenden Kawenzmann kontenauflösender Spareinlagen. Um dann mit hoch aufgerichtetem Kiel, rückschiffs, - in den eiskalten Fluten des profitgierigsten aller Meere, - gurgelnd zu versinken.
Jeder Hoffnung beraubt, treibt ein einsamer Kaufmann in den Wellen. Den Glauben verloren, die Wünsche begraben, - versucht er dem Tode einen Sinn zu geben. Sucht fieberhaft nach Gründen. Versucht dem Chaos, trotzig das System zu zeigen. Zwingt mit schwindenden Kräften, der Unordnung die Ordnung auf. Und nach Stunden qualvollem Haderns mit der Welt, - als die Kälte ihm bereits jedes Glied erlahmen lässt, - just in dem Moment, wo das Wasser über seinem Kopf zusammenbricht und das tiefe Dunkel unter ihm, ihn in die Tiefe zieht; Da wird sein Flehen erhört, - und eine weise Stimme aus dem ökonomischen Himmel, belohnt sein Streben mit Erleuchtung.
Der Markt, - ist eindeutig, - an seine Vermarktungsgrenzen gestoßen.
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