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27.07.2012 von eb
, - Allerlei Textliches
Künstlich kunstwissentschaftliche Analyse des Sandwich.
Nun erfreut man unsereinen ja mitunter schon mal, mit dem wohlwollenden
Hinweis, dass er den nötigen Ernst missen lässt. Ganz besonders freundlich
gesinnte Zungen, unterstellen stellenweise sogar einen unsinnigen Sinn für Unsinn.
Ja, - sogar abstrusem Nonsens.
Um diesen voreiligen Komplimenten leichtfertiger Seelen gerecht zu werden,
muss ich mich natürlich entsprechend anstrengen, - und auch wieder
zeitgemäßer orientieren.
So hatte ich ja bereits schon im Voraus angekündigt, mich mit weltbewegend philosophischen
Betrachtungen, in und ums Marmeladenbrot beschäftigen zu wollen.
Aber da mir der Markenkern des unsinnigen Denkers und irrationalen
Ökonomen, aus zeitgemäß rentablen Gründen schon am Herzen liegt, habe ich mich entschlossen, dem noch einen drauf zu setzen. Und meinen Lesern zuliebe, - mich an Schwierigeres zu wagen.
Endgültig überzeugt von diesem Wagnis, hat mich dann EZB-Präsident
Mario Draghi,
welcher meinte, dass er den Euro retten wolle,- und dies "um jeden Preis".
Da der gleiche Mann einstmals meinte, dass der Sozialstaat ausgedient
hat, und auch; "diese Märkte", gleich nach seinem Ausspruch, in puren
Freudentaumel mit steigenden Aktienkursen verfallen sind, - musste ich
unwillkürlich an das Gerücht denken, dass es vielleicht James Bond-
Darsteller Daniel Craig hätte sein können, welcher aus dem Hubschrauber heraus,
das olympische Feuer entzündet. Wird wahrscheinlich jetzt kaum nachvollziehbar sein, - aber jedenfalls ist mir unbedingt daran
gelegen, der tiefen Ernsthaftigkeit verantwortungsbewusster Männer
und Frauen, in und ums kontinentale Geschehen herum,
meinen Tribut zu zollen. Und dies, - um jeden Preis.
So ein Marmeladenbrot, ist ja eigentlich eine recht
eindeutige Sache. Konstruktion, Zweck bzw. Herstellungsgrund,
wie auch Material sowie künstlerische Gestaltung, - sind für jedes Auge
frei und offen ersichtlich. Kurzum, - ein Marmeladenbrot,
enthält keine Geheimnisse. Selbst eine eventuelle Unterscheidung zwischen
Marmeladen- und Konfitürebrot, ist eindeutig am Anteil der Früchte ersichtlich.
Aufgrund der Konstruktion, ist zudem kein Inhalt, sondern
lediglich eine Bedeckung in mehreren Schichten vorhanden.
Die letzte Schicht, kann zwar mal Schimmel sein, aber auch dies,
- sieht man direkt.
Also fürwahr, - im relativ frischen Zustand, - ist da nichts,
was einer sinnlichen Vernichtung, bei moderatem Preis, - im Weg stehen könnte.
Kurzum, - einfach nicht unsinnig genug.
Ganz anders, sieht dies beim Sandwich aus. Was Maler, Dichter
und Geschichtenerzähler mühsam über Andeutungen, Metaphern,
Symboliken, Mehrdeutigkeiten, Atopien oder sonstigen Mitteln
der Uneindeutigkeiten verstecken müssen, - passiert bei der Erfindung
des vierten Earl of Sandwich, einfach durch das Zuklappen zweier
Hälften, über einen dadurch versteckten Inhalt. Eine Konstruktion,
welche ca. 140 Jahre später, - nochmals zusätzlich, durch das
Verwenden von in der Mitte dickeren, aber an den Seiten abgerundeter
Hälften, unter dem Namen "Hamburger" maßgeblich verfeinert wurde.
Eine wahrlich geniale Konstruktion. Und ....
reine Vertrauenssache. Während es bei einem Marmeladenbrot
relativ unerheblich ist, ob es von einem selber oder von jemand anderem
konstruiert wurde, - so ist es beim Sandwich oder Hamburger jederzeit möglich,
dass böswillige Seelen, einem auch noch die größte Gemeinheit,
als Nettigkeit unter-jubeln können. An diesem Punkt, sei auf
die tiefe Unlogik eines Landwirtes hingewiesen, der sich mit
dem Spruch; "Was der Bauer nicht kennt, das isst er auch nicht",
- dem Genuss, eines von seiner Frau hergestellten Hamburgers
hingibt. Die Frau könnte tatsächlich, die halbe Stadt Hamburg
da unterbringen, - und der beißt da fröhlich rein. Und macht
sich dann, angesichts einer nicht unerheblichen Stadtbevölkerung,
wirklich schlimmer Dinge schuldig. Natürlich werden mich jetzt
wieder die üblichen Korinthenkacker darauf hinweisen, dass
ich hier die Dimensionen einer Stadt wie Hamburg unterschätze.
Und andere erzählen gar, dass das "Ham" was mit Fleisch zu
tun hat.
Aber dies sind Unerheblichkeiten. In Zeiten, wo Künstler ganze
Reichstage in Frischhaltefolie verpacken, Politiker gleich mehrere
Länder zu Banken oder Profitklitschen erklären, Ökonomen ein paar
unbedeutende Milliarden nochmals fiktiv über Hebel ins Unermessliche potenzieren,
und EZB-Chefs, mal eben so, eine Währung zum Maßstab und zur Basis allen humanen,
sozialen, religiösen, politischen, ethischen und gesellschaftlichen
Lebens und Wirkens erklären, - welches sie bereit sind dafür zu opfern,
- sollte man hier, - wahrhaft etwas größer denken können. Verhältnismäßigkeiten
und gesunder Menschenverstand, sind sowieso ein Relikt für
Zauderer, ohne zeitgemäßen Willen zum Größenwahn.
Also, - nur Mut. Wir sind doch keine Sandwich-Skeptiker, - oder?
Die moderne Landwirtin, erklärt heutzutage als gute
Familienmanagerin, das Sandwich zum Projekt mit eindeutiger
Zielrichtung. Dies kann die Ernährung des Beischläfers
genauso sein, wie dessen Beseitigung zugunsten funktionalerer
Zielorientierungen. Und wenn dafür ein paar Dimensionen
gesprengt werden müssen, - dann ist das doch nichts, wovor
eine gute Leistungsträgerin zurück schrecken würde.
Aber jetzt habe ich mich wieder von Kleinigkeiten
aufhalten lassen, - also, - zurück zum Thema.
Wobei das Schöne daran ist, dass ich das heutzutage ja gar nicht
mehr muss. Es ist nämlich vollkommen unerheblich, was ich euch
über Sandwiches erzähle. Was drin ist, sowieso nicht.
Es interessiert nicht die Bohne.
Bis auf den Umstand natürlich, dass es sie einfach gibt, weil
man sich damit ernähren kann.
Es zählt einzig und alleinig, dass eine Menge Leute ausgerechnet
daran glauben, die Dinger mögen, - und ich mir den Earl of Sandwich umgehängt habe.
Und ich sage euch, - kauft Sandwiches. - Oder Hamburger. - Oder auch
- Hot-Dogs. Schaut nicht nach, was drin ist. Das interessiert
euch gar nicht. Ihr müsst nur herzhaft rein beißen.
Nochmals, und nochmals, - bis auf den letzten kleinen
Rest, der für euch selber übrig bleibt. Und dann, - isser weg.
Aber keine Angst. Ich werde das Sandwich retten. Koste es was es
wolle. Und wenn es eure Freiheit, eurer Leben, eure Liebe,
euer Hass, euer Glauben ist. Die Sandwich-Märkte werden jubeln, die Aktienkurse werden
steigen, die Profiteure noch etwas mehr profitieren,
- und ihr esst Sandwiches. Ihr werdet dafür
eure Nachbarn umbringen, - eure Haustiere als Ersatzinhalt
zur Verfügung stellen, - zur Not das Sklaventum wieder einführen,
- freudig den Gürtel enger schnallen, wenn gar kein Inhalt mehr
verfügbar ist, - und dann darauf warten, bis McDonald
euch den BigMäc, für das Universum verkauft. Und aufklappen,
- gilt nicht. Nachher, - seht ihr euch noch selber im Ketschup
liegen. Das ist doch unappetitlich. Geld, - spielt dabei keine Rolle. Es kommt nur auf den vierten Earl of Sandwich an, was er aus dem Sandwich macht. Und wer ihm dafür zujubelt.
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