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11.11.2010 von eb
, - Comic-Art
Vollbeschäftigung
DIN-A3 Polychromos Zum Vergr. anklicken.
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Eigentlich liebe ich ja die Menschen. Doch mitunter packt einem bei einigen Ablegern der Gattung Homo Hostias, doch das kalte Gruseln ob einer Konditionierung, die ihresgleichen sucht. Und eigentlich nur noch mit den Resultaten bestimmter Techniken der Hundedressur zu vergleichen ist. Sitz Hasso. Eigenverantwortung. Fass Hasso. Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Platz Hasso. Vollbeschäftigung. Manche Menschen scheinen tatsächlich nur darauf zu warten, dass über mediale Empfangsmöglichkeiten ein einzelnes Schlagwort alle Probleme der Welt für null und nichtig erklärt. Und stattdessen durch das gähnend schwarze Loch einer Vision, sinnlich abstrusem Positivismus im blauen Auge des eigenen Unterganges, die Funktion eines Raketentriebwerks ohne Sprit verleiht.
Das einzelne Erwähnen des Wortes Vollbeschäftigung, ist eines dieser Hebammen des gnadenlosen Optimismusses, mit dem man anscheinend auch normalerweise kritische Vertreter einfachster gedanklicher Vollauslastung, ins ewige glückselige Nirwana pusten kann. Der einfachste Weg mit null Inhalt, null Plan, null Strategie, null Hirn, die bloße politische Existenz zu legitimieren, ist die simple Erwähnung der ebenso simplen Möglichkeit von Vollbeschäftigung.
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Einer der besonders auffälligen Strategen des einfaches Gedankens in der jüngeren Geschichte, war wohl bereits 1933 der Erfinder der weitläufigen Vollbeschäftigung in der Rüstungsindustrie, - kombiniert mit strategischem Autobahnbau. Und bis heute hat sich nicht ein Jota an der Vorgehensweise geändert. Gefälschte Statistiken, vermurkste Arbeitspolitik, Wirtschaftsinteressen, Profitgier, und irgendeine Geige die ihre Visionen auf den Problemen der Menschen austoben will, anstatt die Probleme menschengerecht zu lösen.
Und immer wieder aufs neue, greift der Hoffnungslose zur einfachsten Formel aller möglichen Sprengsätze. Dass Vollbeschäftigung letztendlich nichts anderes heißt als; Zwang zur Beschäftigung, stört doch den Inhaber mittlerer Einkommen nicht. Der würde sogar noch seine eigenen Kinder zur Zwangsarbeit verpflichten, nur damit der Nachbar nicht die berühmt hochgezogene Augenbraue ob möglicher Arbeitslosigkeit in die Diskussion wirft. Und der, der keine Wahl hat, - dem bleibt gar nichts anderes übrig, als auch noch den miesesten Galgenjob zur eigenen Ernährung zu akzeptieren, wenn seine politischen Verantwortungsträger gerade Bock auf Krieg, oder die selbst gemeinte Rettung der Welt haben.
Schröders Bündnis für Arbeit erklärte mit dem Verprechen für Vollbeschäftigung 1998 die BRD zur Firma, erklärte die Arbeitslosen zur mobilen Infanterie, und kalkulierte das gegebene Versprechen ins Niemandsland der namenlosen Verlierer mittels superministraler Vertretung seiner eigenen Visionen. Die großkoalierenden Gesamtkräfte beim Versprechen der Vollbeschäftigung, garantierten dabei sogar handwerklich saubere Arbeit. Ob dies nun wieder mal verschoben werden musste, oder einfach nur anders gesehen wurde, - den Rest erledigten handwerklich einwandfrei, nach uraltem Muster, die gleichen Zahlenmacher. Was die Opposition natürlich bewegte, sich des gleichen Spieles zu bedienen. Und was will man erwarten, wenn die Wählergunst den Bach runter geht. Glaubt jemand im Ernst, dass nicht auch eine weibliche Bundeskanzlerin zur Rettung des eigenen Pöstchens, in die mieseste und albernste Trickkiste aller Zeiten greift? Und schon springen sie wieder rum, und freuen sich wie kleine Kinder auf die Zukunft. Ob es möglich ist? Natürlich ist es möglich. Vollbeschäftigung ist immer möglich. Man muss die Leute nur dazu zwingen. Was mittlerweile seit Jahren tagtäglich mit HARTZ-IV Empfängern passiert. Und nachher, wills wieder keiner gewesen sein.
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