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01.06.2016 von eb , - Aktuelle Bilder

Zwielichtes zwischen alten und neuen Klischees, ...

aber dennoch, - auf der Untertasse einer Liebeserklärung ans Dörfle und seinen magischen Berg.

(Klick macht groß).
bild Science-Fiction, - mag unsereiner eigentlich sehr gerne. Allerdings muss man einfach auch fähig sein zuzugeben, dass die Dinger voll sind mit Klischees. Bei Besuchen von Außerirdischen z.B., kann man fast sicher sein, dass die unbedingt bei den gewohnten Großmotzen dieser Erde vorbei schauen. Washington D.C. z.B., Peking, Moskau oder Berlin, bzw. bei bayrischen SF-Autoren, - München. Bei den Schwaben, seit neuestem vielleicht sogar Rottweil. Nur bei Filmen, welche diesen Inhalt auf zwei bis drei Stunden ausweiten möchten, landen Aliens im Hinterland und entführen oder saugen erst mal dort die Eingeborenen aus, bevor sie sich auf den Weg in die wichtigeren Regionen der Welt aufmachen. Was dann auch erst den nötigen quantitativen Endzeit-Kick gibt. Ein bisschen fade, - ist das schon. Dabei muss man ja wirklich nicht immer automatisch annehmen, dass Außerirdische blöde sind. Wer besucht schon auf nem Planeten voller schräger Vögel, ausgerechnet die schrägsten davon? Neee, - klar, - die Wahrheit sieht natürlich ganz anders aus. ET, kommt nämlich erst mal hierher ins Dorf. Hat einfach nen klasse Hügel mit Rundumsicht, die Gegend ist traumhaft schön, die Leute sind offen, - verstehen was von schwäbischer Hausmannskost und kriegen auch noch den ein-gebildetsten Touristen dazu, sich wie ein Mensch zu benehmen. All inclusive, - außer natürlich, wenn sie Dreck machen. Dann gibt's mit dem Besen. Schwabe bleibt Schwabe, - und wenn's auf dem Mond ist. Da kommt so ein Außerirdischer eher selber mit blitzblankem Raumschiff wieder daheim an und weiß was vernünftige Maultaschen sind, - bevor der hier den großen Mecki macht. Also, mit Müll aus'm Raumschiff entsorgen, schwäbische Blondinen entführen oder gar noch verbrannte Kornkreise auf'm Acker produzieren, - "is einfach nich".

Der Anflug ist dagegen mittlerweile recht einfach. Vom Weltall aus, einfach Schwäbische Alb ins Navi und dann auf nen großen Turm achten. Den hat sich die Kleinstadt neben dran, wovon dieses Dorf ein Stadtteil ist eingefangen. Hat auch was mit Tourismus zu tun. Irgendwas zwischen Industrietourismus, Big-Business und Privatiers die möglicherweise auf unanständig aussehende vertikale Sachen stehen. Genaueres weiß man nicht, - nicht mal, ob überhaupt- bzw. wie man sie nach oben bekommen könnte. Aber man hat sich das Ding auf gut Glück hin stellen lassen und ist guter Dinge, dass sich infolge eines Aufmerksamkeitswertes und die üblichen öffentlich-rechtlichen Stürme der Begeisterung ob der Errungenschaften des Großkapitals, auch was fürs Städt'le und die Umgebung abfällt. Wie dies aussehen könnte, weiß man allerdings auch nicht wirklich. Also ist es mir auch trotz eigener Betonallergie, doch ein großes Bedürfnis, wenigstens der visionären Konturlosigkeit hilfreich zur Seite zu stehen. Und da er nun mal auch einfach schweinehoch ist, spricht nichts dagegen, ihn als deutliche Wegmarkierung zu benennen.

Was allerdings nicht dazu führen sollte, ihn für ein Raumdock oder eine Betankungsanlage für vorbei fliegende Besucher dieser Erde zu halten. Ebenfalls bitten wir, auch trotz einer Verwechselungsgefahr mit den Montage- und Wartungstürmen handelsüblicher Raketenabschussrampen, eindringlich von Landungen mit ein- bis mehrstufigen Raketen im gesamten Umfeld abzusehen. Galaktische Investoren oder Unternehmer mit Vorstellungen von z.B. Raumflughäfen oder kosmischen Warenumschlagplätzen, können sich von dort aber gerne direkt mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen. Sie werden auf jeden Fall Ansprechpartner finden, welche dem zwielichten Charme einer Kombination aus Alt und Neu, ungefähr zwischen historischem Stadtbild, Narrenzunft, Römertick und hemdsärmeliger Marktgläubigkeit mit erfrischender Naivität selbst noch im Umgang mit den Raubtieren darunter, - absolut offen begegnen werden. Der Blick in den Weltraum ist vielleicht noch nicht sonderlich ausgeprägt, aber da es sich z.B. bei besagter Wegmarkierung um eine Testanlage für Aufzüge handelt, könnte ich mir sogar vorstellen, dass Vorschläge für Erweiterungen zu einem Weltraumlift, auf Interesse stoßen könnten. Was natürlich nicht in jedem Fall zum Schluss führen muss, dass man denen alles verkaufen kann, nur weil es groß und sensationell genug ist, aber lästige Nutzen- oder Risikofolgen-Abschätzungen-, bzw. gar noch störende Wünsche nach Sicherheiten zugunsten irgendeines eigenen Einflusses aufs weitere Geschehen, muss man erfahrungsgemäß auch nicht befürchten. Man triggert mit Bildern von neuen modernen möööglichen quantitativen Besuchen Auswurf-freudiger Brieftaschen-, neuen modernen möööglichen fetten Aufträgen für die heimische Unternehmerzunft und gar neuen modernen möööglichen Arbeitsplätzen, - das gute uralte "gold rush"-feeling an, - und dann passt das schon.

Für Urlauber dagegen, die sich vom ständigen Big-Business und Betonieren des Universums erholen möchten, liegt zudem das Ziel der Reise kurz vorher in den sanften Hügeln, den grünen Wäldern, dem magischen Hausberg der hiesigen Bevölkerung und tatsächlich noch stellenweise vorhandenen Möglichkeiten, extravagante Industriebauwerke nicht mehr sehen zu müssen. Bitte parken sie ihr Landegerät, Shuttle oder fliegende Untertasse, (gerne auch mit Tasse), ordnungsgemäß in den dafür vorgesehenen Landebuchten und genießen sie den Urlaub unter charmanten und herzlichen Menschen in einer Natur, die es auf ihrem Planeten vielleicht gar nicht mehr gibt, bzw. in dieser Form vielleicht sogar ganz neu für sie ist, - und auf jeden Fall, solange es sie hier noch gibt. Für Freunde des reichhaltigen Tier- und Pflanzenlebens, seien die zahllosen Wandermöglichkeiten in der Umgebung genauso empfohlen, wie die liebevoll gepflegten Straßen der hiesigen Ortschaft, welche selbst noch den Füchsen eine zivilisierte Umgebung des gegenseitigen Respekts bieten. Für Insektenforscher ist es sogar geradezu das Paradies. Insektenfeinde dagegen, können sich damit behelfen den Raumanzug nicht im Orbit zu vergessen. Eine kleine Empfehlung für vielleicht auch außerirdische Gaumenfreuden für die besten in der Gegend zu bekommenden Bärlauchspätzle in der hiesigen Gastronomie, möchten wir ihnen noch ans Reiseherz legen, - und freuen uns auf ihren Besuch.

EB, - ihr Touristik-PR-Experte für die Zukunftsfestigkeit regionaler Destinationen.



P.S. Anmerk. d. Red.
Zugegeben, - auch trotz unverhohlener Sympathie fürs eigene nähere bis weitere örtlich regionale Dunstfeld, taugt unsereiner wohl eher weniger zum Heimatblogger. Was nichts mit dem mitunter immer noch recht modernem alten Gedanken zu tun hat, dass Zugezogene die Klappe halten sollten, wenn es ums Eingemachte des jeweiligen native-inhabitants zwischen zwei Hügeln geht. Da solcherlei gegenseitigen Erfahrungen selbst noch Menschen machen, die zwischen dem Gefühl des eigenen- und dem eines anderen "Wir", oft nicht mal mehr wie zwei Kilometer zurück legen müssen, - aber mitunter sogar gemeinsam Unternehmern von irgendwoher begeistert Beifall klatschen, wenn die gleich die ganze Landschaft umgestalten, - muss man dies nicht mehr wirklich zwingend ernst nehmen. Nein,- ich überlasse dies einfach lieber den Profis-, welche i.d.R. sich zwischen liebenswert begeisterter Präsentation des Schönen- bis Schönfärbens, und den üblichen einzelnen Spezialisten für's Hass- und Wutpredigen zugunsten ihres Blut- und Bodengefühles, sich auch nicht anders verhalten, - wie eben auch anderswo. Generell, fehlt unsereinem wohl einfach das richtige Gefühl fürs passende zielorientierte Format, - dafür aber nicht am Interesse. Und gerade dem hiesigen Wanderer zwischen Dorf und Kosmos, darf man einen farbenfroh phantasievollen Umgang im Spannungsbereich von leichtfertig klischeeisiert verwendeten Kombinationen von Begriffen wie "Alt" und "Neu" genauso unterstellen, wie ein allzu blindes Vertrauen auf doch mittlerweile eher abgelutschte Einfachheiten werbeträchtiger Giga-Symboliken, hier ja nun auch eher unter alt Bekanntem-, denn Neues fällt. So mag man es dem hiesigem galaktischen Landei vielleicht mit überirdischem Humor verzeihen, wenn er sich mal ganz ähnlich unbedarft, den eigenen schrägen schwärmerischen Blick in die regionale Zukunft gönnt. Man muss es ja nicht ernst nehmen, aber eventuelle Hinweise, es vielleicht in Zukunft etwas ernsthafter, verantwortungsbewusster und vielleicht auch ein wenig weniger oberflächlich zu sehen, gebe ich dagegen gerne weiter. Immerhin, ist die Spannbreite der Möglichkeiten zwischen blindem Positivismus und muffigem Negativismus, - in der Waagerechten, zumeist doch noch etwas größer-, wie ein Turm hoch sein kann, um lediglich "irgendwie" etwas nach oben streben zu lassen. Was auch immer man glauben mag, was dies sein könnte, wenn Leute dort planen, wo man selber komplett planlos ist.


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