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07.11.2018 von eb
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Wissenschaft ist Wissenschaft keine Wissenschaft?
Lötkolben und Teleskopsteuerung liegen zur Zeit etwas brach. Will meinen, ich komm zur Zeit einfach nicht dazu, aber das wird sich bessern. Trotzdem, ist mir aus verschiedenen Gründen danach, - und dies auch mal ganz bildlos, zwei Buchempfehlungen von mir zu lassen. Dies allerdings nicht nur außerhalb aller bekannter Normen und Formaten von so was wie einer Rezension, sondern auch noch mit einem, zugegebener-weise, etwas zwielichtem und evtl. auch nicht direkt nach vollziehbarem bzw. vielleicht sogar etwas respektlosem Vorgeschwafel,- was in etwa so der Überschrift entspricht, - aber mit Sicherheit nicht allzu tiefernst ausfallen wird.
Das Wissenschaftler Humor haben können, bewies mir beizeiten mal ein Physiker,
der meinte; "Er weiß nicht wirklich was schlimmer ist,
die Esoteriker oder die Wissenschaftsgläubigen, - beide sind ausgesprochen hinderlich,
bei einer wissenschaftlichen Suche nach so etwas wie Wahrheit".
Jetzt wollte der mit letzterem auf keinen Fall die Wissenschaft schlecht machen,
sondern meinte damit eine spezielle Garde, die er mit dem schrägst möglichem Grinsen im Gesicht und dem Satz beschrieb; "Rühre bloß nicht die Reinheit eines Nimbus an".
Im Großen und Ganzen, ging es dabei aber nur um den simplen Fakt,
dass Wissenschaft einfach keine Wissenschaft mehr ist, wenn sie sich nicht ständig
selbst darauf prüft, - ob sie es noch ist. Geht das schief, wird das vergessen,
oder kriegen Wissenschaftsseelen schon Paranoia beim kleinsten Druck zur Selbstreflexion, kann man sich den Nimbus sowieso wohin stecken. Bei den Esoterikern, geht das anders herum. Die wollten ihren eher negativ konnotierten Nimbus irgendwie reiner machen, klauten dafür eine Menge Terminologie aus der Wissenschaftsküche, mixten dies mit dem, womit sie vorher die Zeit verbrachten, und jetzt haben wir da eben hypnosystemische Bachblütenforscher nach Ansätzen von Dr. Best, statt ehrlichen Geisterjägern, mit denen man sich wenigstens noch ehrlich streiten könnte.
Eine Mixtur, die man gemeinhin als Pseudowissenschaft bezeichnet. Doch zurück zur Wissenschaft.
Wir Sterngucker, haben ja ein besonderes Sympathieverhältnis zu so wissenschaftlichem Zeugs wie Astronomie, Kosmologie, Astrophysik bis in die theoretische Physik. Mit den
Quanten, tun wir uns ein bisschen schwer, aber erfreulicherweise, geht das den
Quantenphysikern ja nicht besser. Doch? Na dann bittet mal einen Quantenphysiker
darum, euch die speziellen Quanteneffekte der Quantenmechanik zu erklären. Oder besser zwei, oder gar drei. Ihr werdet erstaunt sein. Was aber irgendwie nicht rüber kommt. Denn alles
was sich vor der Mauer der medialen Wissenschaftskommunikation befindet, kriegt
immer nur die Dinge mit, die da so von Gottesteilchen und sonstigen spektakulären
Erkenntnissen der Wissenschaft schwafelt. Man muss sich schon ganz schön selber
durch diesen Dschungel jagen, um die Gedankengänge der realen Denkabrobaten hinter
der Mauer gebacken zu bekommen, um dann aber auch nur bei der Erfahrung zu landen, dass Einsteins beliebtes Zitat; "Das Unverständlichste am Universum, ist im Grunde, das wir es verstehen.", vielleicht ein bisschen arg vorschnell und alles andere als mit wissenschaftlicher Seriösität produziert wurde. Das Wissenschaftler aber manchmal zu geflügelten Worten neigen, muss jetzt nicht gegen sie sprechen.
Und überhaupt, wenn man das symbolische Vollstopfen des Universums mit dunkler Energie und Materie als Verstehen versteht, nur weil man nicht
weiß was es ist, was fehlt, oder keine hübscheren Dinge zum Stopfen findet,
dann soll es von mir aus verstanden worden sein. Was das dunkle Zeugs
ist, weiß ich deshalb zwar immer noch nicht, aber den Kosmologen, geht das ja auch nicht anders. Das wird nur nicht deutlich. Trotzdem, haben wir aber alle gemeinsam, dass wir groß was von dunkler Energie und Materie erzählen können. Hört sich auch gut mystisch an. Dunkle Materie. Dunkle Energie. Das hält das Universum zusammen und deshalb dehnt es sich auch aus.
Wäre es aber ein Affront gegen die Wissenschaft, zu erwähnen, dass wir alle nicht wissen, warum, wieso, und was das Zeugs ist? Also auch die Wissenschaftler nicht?
Auch das sich, - laut Spiegel, (mal vor über zehn Jahren), Einsteins "Eselei" in Form der kosmologischen Konstante als Geniestreich entpuppt hat, mag begeisternd sein und ich mochte den Einstein schon immer, aber geh ich fehl in der Annahme, dass das Ding vielleicht nicht gerade ein Esel, aber doch eine schwerwiegende Unbekannte im hübschen Modell ist? Also nicht nur bei mir, - auch bei den Kosmologen? Auch trotz Spiegel, oder war der gar ein Esel? Im Moment, ist es jedenfalls immer noch der Geniestreich mit dem genialsten Unwissen darüber. 0,7 für 70 Prozent dunkler Energie, bei der keiner weiß was es ist, - ist und bleibt ... dunkel. Energiereich, - ja, - aber dunkel.
Gut, dass war jetzt böse, aber angesichts doch einiger erfreulicher Erfahrungen damit,
dass zumindest Naturwissenschaftler alles andere als humorfrei sind, geh ich mal davon aus, dass das nicht in der Form gesehen wird, dass ich hier etwa die Wissenschaft schlecht machen will.
Ganz im Gegenteil. Es gibt da sogar etwas, was mir richtig Vertrauen darin gibt.
Seltsamerweise, ist es aber ausgerechnet das, was entweder bereits erwähnte Paranoia auslöst, oder Leute einen Angriff auf besagten Nimbus vermuten lässt. Was teilweise aber auch-, zumindest für mich verständlich ist, denn während auf der quantitativ größeren Seite der wissenschaftlichen Unbedarftheit,
vor der Mauer der medialen Wissenschaftskommunikation, eigentlich nur Dauerpositivismus
rüber kommt, der zudem hauptsächlich von quantitativen Größenordnungen hinsichtlich
von Abstraktionen lebt, welche die eigene Komplexität gar nicht mehr vermitteln,
sondern stattdessen ein Bild aufrecht halten, als wäre alles
Top, super, in Butter und überhaupt, - morgen haben wir die Weltformel, - sieht es dahinter doch gerade wegen der Weltformel, - ganz anders aus, - oder? Das mit der Weltformel, hat für mich einen ganz speziellen Grund zu erwähnen. Aber das erkläre ich jetzt hier nicht, - sondern mache lieber ein Experiment, welches ich meiner Ansicht nach, auch sehr fair finde. Ich empfehle zwei Bücher. Einmal, weil beide hervorragend
dazu geeignet sind, die Welt der theoretischen Physik näher zu bringen,
und sich dabei einer Sprache bedienen, welche keine allzu größeren Vorkenntnisse oder gar Mathematik erfordert.
Das eine ist von dem Wissenschaftsjournalisten Rüdiger Vaas und heißt; "Tunnel durch Raum und Zeit."
Es entspricht für mich dem Bild, was wir von der theoretischen Physik so im allgemeinen
gewohnt sind und auch die SF-Fans, werden ihren Spaß daran haben. Das andere ist
von der theoretischen Physikerin Sabine Hossenfelder und heißt; "Das hässliche Universum." Keine Angst,
dies hört sich jetzt hässlicher an wie es ist, denn die Frau hat es wirklich drauf, trotz Kritik sehr konstruktiv zu schreiben. Dazu erzähle ich jetzt
aber nichts größeres, sondern lasse es im Vergleich zum anderen wirken. Bzw. kann nur
darum bitten, dass man sich auch beide antut und dann einfach vergleicht. Einen kleinen
Hinweis, gönne ich mir aber doch. Das Buch von Frau Hossenfelder ist für mich der Grund, warum ich wieder gerade und ehrlich für die Wissenschaft streiten kann. Einmal, weil es ein sehr bedeutendes, aber i.d.R. gerne ignoriertes Kriterium der Wissenschaft erfüllt und behandelt, - welches ich ganz am Anfang bereits erwähnt hatte, und zum anderen, - nun ja, - weil wir Sterngucker einfach ein besonderes Sympathieverhältnis zu diesem Metier haben und es gibt nicht gerade wenige, die da auch so einiges langsam mal, zugunsten der Wissenschaft, neueren Reflexionen unterwerfen würden. Außerdem haben
wir nix gegen besonders große oder besonders kleine Zahlen, aber etwas gegen Zahlenromantik die nur schöne Zahlen sehen will. Das hat jetzt nix mit Ökonomie oder Betrug zu tun, sondern mit der grundsätzlichen Frage was wichtiger ist. Wissenschaft, - oder Ästhetik oder theoretische Verwegenheit, - vielleicht gar schon in der Sackgasse?
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