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05.01.2014 von eb , - Artikel

Eine kleine subjektive Reflexion der Kunst im Zeitgeist.

Sinnigerweise, ist selbst einem Philosophen wie Theodor W. Adorno in seiner Ästhetischen Theorie der kleine Fauxpas passiert, ausgerechnet so etwas wie eine Versöhnung zwischen Profanem und dem Besonderen, den Versuch mittels Erhöhung bis zur Erhabenheit von Kunst zu konterkarieren. War für ihn Kitsch der billige Trost des gemeinen Gartenzwergliebhabers, schaffte er es sogar per Dialektik, sich nicht mehr vom Verdacht befreien zu können, selber billigen Trost in der Verweihräucherung von Veredelung bzw. Erhabenheit von Kunst zu suchen. Was ich aber jetzt genauso wenig bemängeln würde, wie ein menschliches Bedürfnis nach Trost überhaupt irgendeines Vorwurfs-, auch nicht das eines Philosophen bedarf. Was Kunst ist oder nicht ist, bzw. welche funktionalen Aufgaben sie denn haben könnte, haben sich zu allen Zeiten wo es Künstler gab, auch Menschen dazu gemüßigt gefühlt, das Ding irgendwie greifbar, aber leider auch elitär bewertbar zu machen. Auch unsereiner vertritt ja gerne den Standpunkt, dass es im Besonderen der Comic und sein eigenes Kunst-beflissenes Umfeld ist, welches immer noch die überzeugendste und ehrlichste Brücke zwischen Profanem und Erhabenen darstellt. Und auch das gesamte Spektrum am besten abdeckt. Aber eben auch noch mit ausreichend Abstand, Stinkefinger, einem kräftigen Schalk im Nacken sowie Selbstbewusstsein einem elitären Kunstgefüge gegenüber lebt. Aber hier Separation über Stile, Richtungen, Formen oder Genres zu betreiben, wäre nicht nur allzu subjektiv mit eigenen Sympathien verbunden, sondern auch noch höchst unfair. Denn ganz davon abgesehen, dass es mittlerweile auch Comickünstler gibt, welche es anstreben sich über eigene Verweihräucherung einer Comickunst zu definieren, schaffen solche Separationen lediglich Schubladen und Klischees, deren Zweck auch nur wieder partiell formatierbare Bewertungen sind, - welche die tatsächlich mögliche Auseinandersetzung mit Kunst blockieren. Das unbewusste Hantieren mit Bewertungen wie profan oder edel, Kitsch oder Kunst, - betrifft zudem alle. Und sollte auch für jeden Einzelnen genauso subjektiv bleiben, wie natürlich auch jeder Einzelne versuchen sollte, sein objektives Reflexionsvermögen auch betreffs seiner Subjektivität darüber zu schärfen. Was man durchaus auch mal mit als Aufgabe der Kunst, bzw. der Kunstbetrachter betrachten darf. Wobei es genau daran ersichtlich hapert. Denn würde dies tatsächlich geschehen, bräuchten wir weder sogenannte Experten, noch Philosophen, noch sonstige Trittbrettfahrer, die sich mittels Theorie eine goldene Nase über die praktische Arbeit anderer verdienen. Und damit auch noch einen Mainstream definieren, welcher die Künstler wiederum ins entsprechende Korsett zwingt.

Was unsereiner deshalb vorwerfen würde, wäre eine auch akademisch etablierte Mystifizierung von Kunst, mit dessen imaginiertem Weihrauch, ein mit Marketing agierender Kunstmarkt nur so herum spielt. Und darüber auch dieses Klischee vom Künstler und seiner Selbstvermarktung bestimmt. Aber auch viele wirre, halb- bis voll-akademische Versuche des letzten Jahrzehnts, dies auch noch teilweise gar zu technokratisieren, bergen mitunter ihre ganz besonderen Momente der Heiterkeit. Mit pseudowissenschaftlichen Werken von sogar praktizierenden Malern und Leitern von freien Kunstschulen wie z.B. "Methode der objektiven Werkanalyse", macht sich das Umfeld überhaupt keinen Gefallen. Zumindest nicht, wenn geradezu abstrus widersprüchlich, aber über-deutlich, der subjektive Verkauf einer zu höchst eigenen methodisch objektiven Hermeneutik, versucht sich richtiggehend über die ständige Überbetonung einer eventuellen wissenschaftlichen Objektivität gerade zu biegen, - die man schon rhetorisch, eher in der PR-Abteilung einer Zahnpastafirma vermuten würde, denn an einer Kunstschule. Was peinlicher-weise jeder, der auch nur ein wenig mit Objektivität, auch ganz ohne Hermeneutik umzugehen weiß, schon alleine beim Vorwort heraus analysieren kann. Ich sehe solche Sachen als Resultate eines Zeitgeistes des letzten Jahrzehnts, in welchem so gut wie alles versucht wurde, mit diesem merkwürdigem Gemisch aus wissenschaftlichem Gerüchle und objektiver Esoterik, - zu methodisieren, zu kalkulieren, zu bewerten und letztendlich zu technokratisieren. Wenn die Kunst tatsächlich dort enden sollte, dann ist sie auch geendet. Aber dann endgültig. Was dabei ebenfalls mit der Wissenschaft passieren könnte, darf man wohl der Frage übergeben, woher denn dieser merkwürdige Wunsch herrührt, Wissenschaft als Kunst, und Kunst als Wissenschaft betrachten zu wollen. Anstatt sich gemeinsam in der Pfanne zu Rührei zu verunstalten, könnten sie sich auch gegenseitig inspirieren. Tut auch überhaupt nicht weh.

Dass es von A bis Z sowieso nicht funktioniert, und auch ein Kunstmarkt sich selber über die eigene Infrastruktur geistig veröden lässt, zeigt alleine schon ein gewisses Spektrum an unbekannten Künstlern, die wahrlich nicht nur handwerklich, sondern was viel wichtiger ist, auch im gesamten immateriellen Background der sich letztendlich im Werk manifestiert, so manchem großen und monetär hoch dotiertem Namen, schlicht und einfach das Wasser ab gräbt. Diese Subjektivität, lasse ich mir gerne vorwerfen. Aber wenn ich mir die nur noch unendlich ästhetisierende und symbolisierende Plätzchenbackerei, fern jedes irdischen Lebens an der Front der Großverdiener des Metiers so anschaue, dann entdecke ich einfach nur noch genauso unendlich abstrahierende Oberfläche. Eine Oberfläche, die auch einem Kunstverständnis in der Bevölkerung entspricht, dessen Wertemaßstab zwischen Profan und Erhaben, sich zum absolut "profanem" Preis, als eben oberste Abstraktionsmöglichkeit zurück entwickelt hat. Der sich auch nur noch über besagte Mystifizierung eines Inhaltes erklären lässt, dessen Interpretation nicht mehr die Künstler, sondern ihr Markt übernommen hat. Eine ziemlich armselige und geistlose Brücke, zwischen Kunst und Bevölkerung. Nun ist mir nicht daran gelegen, Künstlern ihren Erfolg streitig zu machen. Aber was dabei noch mehr belastet, ist, dass zeitgemäße Kunst eben auch grauenhaft passiv und Markt-hörig geworden ist. Ihr fehlt außer einem Erfolgszwang, jeder aktive gesellschaftlich selbst-gestaltende Wille, der sie noch in den 90igern ausgemacht hatte. Und auch hier, unterscheiden sich durchaus einige der Unbekannten, sogar mehr als vehement von den Leithammeln. Wobei das Problem ist, dass diese Ausnahmen bereits schon im unteren Rahmen, durch einen Zeitgeist und einem Kunstempfinden blockiert werden, welches ich nur noch als beschämend bieder bürgerlich, ängstlich und durch und durch angepasst bezeichnen kann. Alleine der Satz; "Kunst muss nicht immer gefallen", klingt wie die ultimative Kapitulation eines Sklaven, der zart anmerkt, dass er auch mal pinkeln gehen muss und sich ein bisschen Kritik gönnt, dass das Klo nicht sauber ist. Diese Sagrotan-schwangere Übervorsicht im Schlepptau des vorherigen; "Kunst muss gefallen"-Ambientes, für Kunst-beflissene Zahnärzte und Apotheker im Blitz-sauberen Galeriemilieu regionaler Mittelschichtigkeiten, kann ich beobachten wo immer ich mal einen Blick rein werfe. Dies ist bitter.

Nicht weniger bitter, sehe ich aber auch das andere polare Extrem. Die immer gleiche Leier eines sich selber ständig steigernden Bedarfes an exaltiertem, aber leider auch ebenfalls schwer marktgerechtem Sensationsgehabes. Welches keinen anderen Weg sieht, als die letzten Grenzen zu versuchen erneut zu erweitern. Und dabei nicht merken zu wollen, dass man schon längst alles hinter sich gelassen hat, wofür man dies überhaupt tun könnte. Wo man aber auch nicht mehr trennen kann, ob sich hier einfach nur jemand selber verkauft, und dafür sogar evtl. gut-gemeintes missbraucht, - oder tatsächlich authentisch ist. Das Metier der Meeses oder Christov-Bakargiev's, die die äußeren Grenzen der Clownerie abgraben, und gar nicht reflektieren, dass sie selber nur noch Kunst nach der Werbewirksamkeit eines Marktmusters produzieren und fördern.

Nun kann man sich natürlich fragen, wer und warum hier denn so selbstgefällig und vor allen Dingen, eben auch "subjektiv" Dinge beschreibt, deren Feld ansonsten vom Expertentum glänzt. Dies ist ja gerade der Witz an der Geschichte. Wer Respekt vor großen Namen hat, muss eben auch mit deren Mumpitz leben können. Das kennen wir wohl schon leidlich genug von den Ökonomen her. Wer zu viel Respekt vor sogenannten Experten hat, lässt sich eben auch in der Kunst von denen vorschreiben, was man selber als Kunst zu sehen hat. Und genau da, - ist Kunst eben gelandet. Und das sieht überhaupt nicht gut aus. Und wenn etwas nicht gut ist, dann waren auch die Experten nicht gut. Und die Künstler selber, sollten dann eigentlich die Ersten sein, denen das stinkt. Weit gefehlt. Die Kunst, bzw. speziell dies, was man so als bildende Kunst verhökert, hat das letzte Jahrzehnt schlicht und einfach verschlafen, - sich der gleichen Besoffenheit eines Gemisches aus unendlicher Lobhudelei eines Positivismus und vollkommener Ich-Bezogenheit ergeben, dass ihr gar nichts anderes mehr übrig blieb, als im Markt und all seinen Konformitäten, Schubladen, Erwart- und Kalkulierbarkeiten zu ersticken. Deren zwar inoffizielle, aber trotzdem oberste Deutungshoheit, mittlerweile als kreatives System und nicht nur zeitgemäße Kunst betreffend, selbst noch einem eh schon marktorientiertem Hochschulgefüge die Butter von der Stulle nimmt. Zeitgemäße Kunst segelt nicht mal, sondern rudert auf einem maroden Handelsschiff, wo die Mehrheit der Besatzung im Schiffsbauch, auch noch mit einer Maske vor dem Gesicht zur ultimativen Imaginierung ihrer selbst gezwungen-, entweder im Takt des Trommlers die Ruder schwingt, oder vollkommen betrunken in der Ecke liegt und im Delirium das Meer von oben betrachtet. Und das Schlimmste, - sie erklärt nur noch hilflos mit diesem Marktkauderwelsch vor sich hin, aber sucht im Großen und Ganzen, nicht mal mehr nach sich selber. Authentisch, - geht nun wirklich anders. Und jetzt komme mir keiner mit dem üblichen Spruch, dass es ja überall Ausnahmen gebe. Natürlich gibt es die. Darum geht es mir ja. Man bekommt aber nichts gebacken, wenn man die Hoffnung ständig vor die Realität schiebt, ohne die Realität dabei anzugreifen, welche die Hoffnung dann einfach klein hält. Zudem hängen auch kritische Künstler, mitunter allzu sehr in gewohnten Klischees und Abhängigkeiten fest.

Unsereinen muss man da überhaupt nicht praktisch mit einbeziehen. Geschweige denn, dass es dabei überhaupt um den hiesigen blogger geht. Auch wenn eine entsprechende Ausbildung in Vorzeiten vorhanden ist, so ist die Beschäftigung mit Kunst theoretisch wie praktisch, eine zwar intensive, aber rein private Angelegenheit. Bei welcher berufliche Interessen und Existenz, von der privaten Leidenschaft sauber getrennt wird. Aber auch die eigenen privaten Ambitionen, lehnen für sich selber zeitgemäße Klischees einfach ab. Und auch wenn man das Ding mittlerweile recht häufig an die Backe geklebt bekommt, hängt auch eine eventuelle Selbstbezeichnung als Künstler, immer noch ultimativ in der Schwebe. Dies nicht nur deshalb, weil zumindest dieses blog betreffend, andere mit Sicherheit Schwierigkeiten haben, zwischen Illustration, Buntem, Geschmiere, Text, Gedichten, Motivation und großem Nebel, überhaupt ein gewohntes Muster für so etwas wie Kunst wahrnehmen zu können. Teilweise ist dies zwar zugunsten einer Nichtdefinierbarkeit, die man ebenfalls als Ausdrucksform betrachten kann, durchaus beabsichtigt, - aber im Besonderen deshalb, weil Ansprüche an sich selber, und dies neben handwerklichen Fertigkeiten in Sachen bunter Farben, Bewältigung der eigenen Automatismen fürs allzu rudimentär Symbolische, auch ganz speziell die angesprochene Suche betreffend, noch nicht ausreichend erfüllt sind. Ich arbeite daran und lerne auch mehr als gerne von anderen. Der große Nachteil dieses unabhängigen Privatambientes, ist natürlich unbedingt der, dass die Zeit dafür rar gesät ist. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Was mich aber nicht daran hindern wird, in Zukunft hie und da auf bereits angesprochene Künstler aufmerksam zu machen, die ich tatsächlich als solche, und eben auch als echt und authentisch empfinde. Und deshalb einfach auch einen Mordsrespekt für empfinden kann. Welche zusätzlich auch zu denen gehören, die sich noch nicht komplett vom "profan" Menschlichem entfernt haben. Sondern es vermögen, gerade diesem, wieder etwas "Erhabenes" zurück zu geben. Was ich ganz besonders bewundere. Denn dieses Ding zwischen Profanem und Erhabenem, ist weitaus komplizierter und vielschichtiger, als dass profane Bewertung alleine ausreichen würde, sich erhaben ein Urteil bilden zu können. Wobei ich natürlich jetzt damit leben muss, dass man mir Letzteres selber vorwerfen kann. Aber wenn ich die Wahl zwischen Menschen und einem Markt genauso habe, wie zwischen Künstlern und einem Markt, weiß ich zumindest in beiden Fällen, auf welcher Seite ich stehe. Und dies ist genau der Gedanke und auch die Entscheidung, welche ich ständig vermisse.


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