29.03.2012 von eb
, - Allerlei Textliches
Knüttelverse für den Marktromantiker.
Aus der Reihe: "Bürgerliches aus'm Kaff."
Dem eitlen Pfau
- fehlt eine Frau.
Mit der er protzen und auch glänzen
und seiner Herrenriege kann kredenzen.
Drum gibt er sich nach hartem Styling,
auf Beutejagd mit gönnerhaftem Smiling.
Trifft hie und da auf zarte Blumen,
die seinem Anspruch, aber nicht geruhmen.
Die Konkurrenz ist schließlich mächtig,
und deren Frauen durchaus prächtig.
Mit Mauerblümchen von den Weiden,
bringt man deren Stolz, - wohl kaum zum leiden.
Da muss schon ein besonderes Wesen,
den anderen die Leviten lesen.
Und Stunden später, in einer Bar, - gar sündig,
wird unser Held, - letztendlich fündig.
Ein Prachtweib, - ohne Zweifel,
als Schmuckstück wie geschaffen, - hol's der Teifel.
Die muss ich haben, denkt er sich wild entschlossen,
und lädt sie ein, ganz unverdrossen.
Die gute Frau, ein wenig irritiert,
die Sache völlig falsch interpretiert.
Und ihm eine scheuert, dass es kracht,
worüber mancher herzhaft lacht.
Nicht schlecht versetzt,
fühlt er sich nun, in seinem Stolz verletzt.
Doch unterschätze niemals die Geduld des Rammlers,
und ehrgeizigen Trophäensammlers.
Die edle Schow von Ehrenhaftigkeit,
beherrscht der Weltmann mit Gelassenheit.
Höfliches Bekehren und gekonntes Garnen,
bring auch frostigen Damen das Erbarmen.
Und nach mächtig viel Getue,
will sie nicht mehr ihre Ruhe.
Lässt sich ein auf seinen Charme,
und ignoriert, den inneren Alarm.
Worauf er loslegt, wie ein Casanova,
mit turteln, knutschen und gekonnter Prosa.
Zum Mondschein passend Goethe,
bringt Stimmung in die Flöte.
So hat er kurz nach Mitternacht,
die Dame mit nach Haus gebracht.
Dort ist sie sichtlich angetan,
vom vollen Kühlschrank und Parmesan.
Bestaunt das luxuriöse Ambiente,
mit Investititonsgrundlage für die Rente.
Und zeigt sich hell davon begeistert,
was man mit Geld so alles meistert.
Weil sie so ehrfurchtsvoll und fröhlich kichert,
zeigt er lässig, wo er seines hat, - gesichert.
Nachdem er sie, auf diese Weise positiv geschockt,
- die Sache nun, in seinem Sinne rockt.
Und nach heftig vielem Stöhnen,
legt er sich schlafen, neben seiner Schönen.
Und träumt vom Neid der Kumpel,
und standesamtlichem Gehumpel.
Der nächste Morgen voller Sonnenschein,
lässt freudig neue Abenteuer rein.
Gibt jedem gern die Schönheit dieser Welt,
und neue Rätsel, - auch für unseren Held.
Als erstes findet der, - die Frau nicht mehr,
und auch der Safe, - ist ziemlich leer.
Erfolglos nach den Resten suchen, - im Jackett,
findet er ebenfalls, - nicht nett.
Das Fehlen eines extrageilen Handys,
bringt fast schon Trübsinn ins Gesicht des Dandys.
Die Luft am Ort der Sammlung teurer Chronometer,
verführt ihn gar zu hässlichem Gezeter.
Doch bleibt ihm mit dem Bremsklotz aus Eichenholz,
in der leeren Garage, noch ein Rest von, - Mannesstolz.
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