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12.06.2012 von eb
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documenta?
So etwas wie die documenta in Kassel, interessiert mich eigentlich nicht wirklich. Nichts ist zur Förderung von Kommunikation unnützer, als populäre Kunsttempel, welche im Elfenbeinturm das Verantwortungsgefühl für die Selbstkommunikation verloren haben, und sich entweder nur noch mit elitären Seelenverwandten unterhalten, oder in die egomane Selbstdarstellung einzelner umschlägt. Was im ersteren Fall zumindest keinen weitflächigen Schaden anrichtet, kann im zweiten -, mitunter zur Katastrophe nach beiden Seiten gleichzeitig führen.
In der Regel, ist das Schema solcher Kunstparks immer gleich. Die allermeisten Besucher davon, besuchen ihn hauptsächlich aus dem Grund, weil sie etwas bekanntes besuchen, - durchschreiten dann unverstehend die Hallen, und verlassen in den meisten Fällen, mit dem gleichen Kontext im Hirn das Geschehen, mit welchem sie es auch betreten haben. Das Verstehen, bleibt einem relativ kleinem Kreis vorbehalten, - und dem Volk, lediglich die mediale oder sonst wie populäre Kommunikation davon. Bis runter zur kleinsten Galerie, kann man dieses Verhalten beobachten. Man kann 200 Bilder abschreiten, und auch jedes auf sich wirken lassen, der Gesamtkontext der Bilder in ihrer Gesamtheit, fallen genauso unter das Motto der Ausstellung, wie diese als Ganzes. Weshalb diesbezüglich, - eigentlich von den Veranstaltern, bzw. Organisatoren, und ganz speziell von der Leitung des Ganzen, eine hoch sensible und extrem verantwortungsbewusste, - in diesem Falle Kunstkommunikation abverlangt wird. Ob man es nun wahrhaben will oder nicht, - aber für Außenstehende, ist die Leiterin nun mal oberste Pressesprecherin des Schuppens und reflektiert den Geist sowie die Mentalität des Ganzen. Und hier, reden wir sogar über eine weltweit anerkannte Institution.
Ob sich eine documenta nun wirklich im "grenzenlosen" Sinne über ihre eigene Leiterin blamieren will, ist mir selber eigentlich ebenfalls vollkommen schnuppe. Beängstigend wird die Geschichte aber unbedingt, wenn deren geistige Halbheiten,- auch tatsächlich zu heftig zustimmendem Kopfnicken führt. In diesem Fall, gibt es dann doch ein paar Punkte, die schlimm auf den Schuh drücken.
Auch wenn es viele andere belustigt, - unsereiner findet es überhaupt nicht witzig, zugunsten von Erdbeeren den Nachhumanismus zu erklären. Mehr wie essen, tun wir die nämlich alle nicht. Und wie man dem verlinkten Zeitungsartikel entnehmen kann, sieht es bezüglich des Wahlrechtes einiger angebotener Goji-Beeren, auch nicht besser aus. Der Beiname; die roten Beeren der Glücklichkeit, hat hier doch einen leicht zynischen Beigeschmack. (Den man allerdings mit Schlagsahne erheblich verfeinern kann.;-) Was dagegen mit den Menschen innerhalb solcher Gedankenkonstrukte passiert, bleibt weniger der Phantasie überlassen, als der Frage, ob man so was akzeptieren will. Erstaunlich ist es jedenfalls schon, - mit welcher bigotten Leichtigkeit alle damit beschäftigt sind, den Humanismus zu zerstören, - um dann, wie selbstverständlich, von der nachhumanistischen Weltsicht zu sprechen, - ohne sich bewusst zu machen, - was das eigentlich heißt.
Und dies ausgerechnet dann, wenn andere krampfhaft darum kämpfen, wenigstens unter Menschen, zumindest ein Sozialbewusstsein zu entwickeln.
Dies ist wie; - Leute verhungern lassen, - und es dann pseudo- oder auch sogar rein wissenschaftlich, - zu erklären bzw. zu manifestieren. Und viele, finden das sogar witzig. Dabei wird anscheinend immer davon ausgegangen, das Möchtegern-modernisierte Weltbilder, mit diesem "-humanismus" am Ende, eine Humanethik automatisch beeinhalten. Dazu sollte man sich alleine die Schwierigkeiten vor Augen führen, welche selbst so eine Begrifflichkeit wie den Transhumanismus betreffen. Wie würde ein Transhumanismus wohl in unserer heutigen Leistungsgesellschaft aussehen? Was würde dabei mit den, bereits schon hier, doch recht halbgaren und zudem vielfältig auslegbaren ethischen Grundansichten passieren? Ein "Nach"-Humanismus, ist aber eine Begrifflichkeit, welche auch eine nachhumane Ethik erfordert. Eine Ethik "nach" dem Menschen? Was erwarte ich jetzt also von der Wirkung einer documenta auf junge Künstler weltweit? ... Nachhumanismus? Wie sähe in einem Nachhumanismus z.B. alleine der Zustand aus, dass sich in einem modern wähnenden Umfeld, Künstler tatsächlich zugunsten von weltweitem Ruhm, der despotischen Leitung, einer zudem ziemlich abgedrifteten Einzelperson unterwerfen? Wie würde sich ein Abhängigkeitsverhältnis, mit dem bestehenden Beigeschmack eines Grenzganges zwischen moderner Dekadenz und mittelalterlicher Sklaverei, - wohl ohne humane Ethik weiter entwickeln? Und dabei reden wir noch von einer der glücklicheren Variationsmöglichkeiten eines möglichen Nachhumanismus. Nämlich die, - wo es überhaupt noch Menschen gibt.
Ob man mir die Wortwahl verzeiht, weiß ich nicht, aber auch außer - oder nachhumanistische Weltsichten mittels Überethisierung von so gut wie allem oder anderem, darüber zu vermitteln, dass man humaner Ethik den Boden unter den Füßen entzieht, hat unsereiner schon vor über zwei Jahrzehnten, nur mit einem Wort bezeichnet; - "pervers". Mich erinnert die gute Frau Christov-Bakargiev, jedenfalls ganz schwer an zwei Dinge gleichzeitig. Einmal an das spielerische Ping-Pong-Spiel geistiger, aber extrem verspielter Drübersteher, in elitären amerikanischen Think-Tanks eines vorletzten Jahrzehnts, - welche sich herrlich los gelöst vom restlichen Menschentum, dem Laufen-lassen der Gedanken ohne jede Denkdisziplin hingaben. Und dies gleich im kompletten Mix mit Kultur, Natur, Robotik, künstlicher Intelligenzen, Marktinteressen, Marktintelligenzen und Mutter Gaia im Internet. Was glaubt man wohl, wo der Quatsch mit den selbstheilenden Märkten her kommt? Und zum anderen, erinnert sie mich an eine Ultra-Grüne der gleichen Dekade, welche die Menschen als einzige Fehlerquelle der Natur sondierte, und sich dessen Entfernung wünschte. Mit Ausnahme von sich selber und ihrem Lover natürlich. Adam und Eva im natürlichen Wohlfühl-Paradies sozusagen. Den Adam, hat sie allerdings mittlerweile mehrfach gewechselt. Was immerhin nach einer gewissen Akzeptanz, zugunsten von mehr wie zwei Menschen aussieht. Aber unbedingt, in allen Fällen von einem spricht. Nämlich von extremer Entfremdung von einem humanem Gefühl zugunsten aller, - aufgrund geistiger Separation davon. ... Elfenbeintürme.
Zusätzlich, - kann ich den Hirn-Spektakeln einer documenta-Leiterin nicht mal ansatzweise, - etwas neues abgewinnen. Es ist sogar geradezu armselig altbacken. Gemessen an den möglichen Quellen auf jeden Fall. Die meisten dieser Allround- und ohne jeden Sinn für Konsequenzen für irgendwas darin - Gedankenspielereien, wurden eigentlich schon vor 30 Jahren, unter Amusement zum Trainieren des Freigeistes von Teenagern abgehackt. Das ging so weit, dass man selbst noch das Liebesleben von Felsen, im in Jahren gerechneten Frequenzspektrum, ultra-weit noch unterhalb des Infraschalls diskutiert hatte. Glücklich die, welche dies aufgrund jedes fehlenden Bezuges, einfach als Idiotien oder Einfältigkeiten abtun. Dabei wird gerne übersehen, dass solcherlei Spekulationsfreude durchaus auch beliebt dort war, (und auch oft noch ist), wo mancher eigentlich den seriösen Wissenschaftler vermuten würde. Jeder darf spekulieren, so oft wie er will, - und so lange er zu gibt, - dass er gerade am spinnen ist. Überhaupt kein Problem.
Auch so etwas wie Nachhumanismus, war die ultimative Begrifflichkeit derer, welche der verquer eutopischen Sicht auf eigentlich Dystopien frönten. Man sagt auch Endzeitfanatiker dazu. Nichts ist prägnanter, als die Psyche von gemütlich Bier und Pizza verzehrenden Liebhabern von nachhumanen Welten. Wobei die vorherige Zerstörung, i.d.R. mit ganz besonderer Hingabe genossen wird. Das ist nämlich die ganze reale wissenschaftliche Basis, hinter dem Begriff "Nachhumanismus". Und der ist so alt, wie Menschen sich den Untergang des Planeten oder die Ausrottung der Menschheit vorstellen konnten. In den glücklicheren Varianten, erlaubt man zumindest einigen wenigen ein Überleben. Hierbei tritt oft die gleiche perfide Mentalität zu Tage, wie bei der bereits vorher schon erwähnten grünen Anhängerin romantisch einsamer Spaziergänge, zu zweit, auf leeren Welten. Der Traum vom Neuanfang. Sei es nun in Hinsicht positiverem Umgangs mit Natur, in Hinsicht eines besseren Zusammenlebens, und, und, und. Natürlich immer nur mit denen, welche sich der göttlichen Weisheit wähnten, was denn jetzt das beste ist. Letztendlich steckt nichts anderes dahinter, als das Gleiche, welches die Verschwörungstheoretiker so gerne den Bilderbergern unter jubeln. Der Neuanfang einer Elite, - ohne störenden Pöbel. Für echte Philosophen, müssen die Begrifflichkeiten zudem rekursiv-frei sein. Und "Nachhumanismus" besitzt einen empfindlichen logischen Pferdefuß. Würde man, ohne diesen merkwürdigen Urwunsch nach einem Neuanfang, es tatsächlich auf ein gleichberechtigtes Zusammenwachsen der Lebewesen absehen, müsste man aus Sicht des jeweiligen Lebewesens, - nehmen wir mal an dies wäre ein Mensch, - allenfalls vom "Mithumanismus" reden. Ein "Nachhumanismus" dagegen, implementiert automatisch, entweder die vorherige Ausrottung, Dezimierung, oder im gelindesten, aber bereits rhetorisch schon schwammigem Falle, - nieder-wertige Behandlung.
Nun hat unsereiner nichts gegen Allianzen aus Kunst und Wissenschaft. Sinnigerweise, sollte man bei Wissenschaft aber einmal, deutlich zwischen Sciene-Fiction, Fantasy, Esoterik, Pseudowissenschaft, und auch an allen Grenzbereichen davon, die metaphysischen Anteile trennen. Andererseits, sollte man eine Allianz bezüglich einer naturwissenschaftlichen und kunsttheoretischen Sicht, - auch ernsthaft angehen. Und das deutliche Fehlen von beidem, zumindest in der Kommunikation, - konzentriert das Vergehen nun mal auf die docmenta-leiterin.
Was das Ganze zudem mit "moderner" Kunst zu tun haben soll, ist mir, zumindest bezüglich ihrer Leitung, - extremst schleierhaft.
Dass auf ihre Äußerungen, besonders eine spezielle Klientel von Techno-Esoterikern genauso anspringt, wie Sammler kosmischer Energien und Anhänger eines hoch metaphysischem; "Alles ist eins" - Systemdenkens aus den 90igern, sowie Cyberpunks aus den 80iger und Transhumanisten aus den 90igern, sollte alleine schon schwerstens nachdenklich machen. Auch unsereiner, vertritt die Ansicht, dass zum Sinn der Kunst auch die Verwirrung, Förderung von Irritation und Nachdenklichkeit, sowie auch Grenzgang gehört. Von der Leiterin der documenta, darf aber sicher jeder erwarten, dass sie dies intelligent, kreativ und vor allen Dingen; "modern" gestaltet. Aber ganz bestimmt nicht mit solchen Albernheiten, und schon mal gar nicht, - mit uralten Hüten aus der Mottenkiste der 80/90iger Jahre. Dies ist nicht nur peinlich für die beteiligten Künstler, - die documenta als Ganzes, - sondern auch ganz speziell für die beteiligte naturwissenschaftliche Beratung.
Um die, tuts mir fast leid. Zwar sind auch hier einige Elfenbeintürmler aus ganz
anderen Bereichen dabei, aber solcherlei Grotesken, haben sie trotzdem nicht verdient. Außerhalb der übrigen kunstwissenschaftlichen Berater, findet man hier mit Alexander
Tarakhovsky, Ali Brivanlou,
Donna Haraway,
Michael Taussig,
und für die Trekkie-Fans Mr.Beam; Anton Zeilinger, eine recht illustre Auswahl an echten Koryphäen. Dass die Sprüche einer Christov-Bakargiev, hauptsächlich aus dem Smalltalk- oder der halbgaren Beschäftigung mit den Grenzgängereinen einer Donna Haraway stammen könnte, zumindest das, was ihr gerade noch möglich ist davon zu verstehen, - drängt sich geradezu auf. Durchaus möglich auch, dass hier sogar noch außerdisziplinäre ThinkTank-Spekulationen aus den 80/90igern, sowie Jugendsünden aus Zeilingers, als auch der anderen Betrachter von Menschen im Labor, der eine oder
andere metaphysische Wind als esoterischer Duftmarker bei ihr hängen geblieben ist.
Eine Donna Haraway, wird sich jedenfalls kaum wohl dabei fühlen, wie ihre eigenen Versuche des ständigen Grenzganges zwischen Subjekt und Objekt, und auch Natur sowie einem naturwissenschaftlichem Kunstbegriff, hier auf den esoterischen Billigteppich gezogen werden. Interessant ist die Riege schon, - der Einfluss scheint aber wirklich eher zweifelhafter Natur. Wenn überhaupt einer vorhanden war, und nicht lediglich Seriösitäten als Deckmantel für eine Liebhaberin posthumaner Traumdeutereien herhalten müssen. Moderat zusammengefasst, gipfelt dies jedenfalls in einer Leitung, die "möglicherweise" ausgerechnet mit den hochspekulativen und meist außerdisziplinären gedanklichen Grenzgängen, von ansonsten innerhalb ihres eigenen Metiers, hervorragender Wissenschaftler herum spielt, - aber selbst damit, nicht mehr anzufangen weiß, als jeder westliche 80iger-Jahre-Guru, davon in seinen profitablen Kochtopf geworfen hätte. Ganz miese Werbung und extrem billige Show, - ist es allemal. Die Zukunft einer "möglicherweise" modernen Kunst, sieht jedenfalls in diesem Zusammenhang, - höchst bedenklich aus. Soll mir keiner vorwerfen, dass ich das nicht moderat formuliert habe.
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