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11.07.2012 von eb , - Allerlei Textliches

Wo nimmt er das her?

Da meint ein Soziologe im öffentlich Unrechtlichen, dass wir völlig neue Lebens- und Wohnformen benötigen? Wieso eigentlich? Der gleiche Soziologe erklärt im gleichen Interview, dass der Trend zum Single-Dasein etwas damit zu tun hat, dass es immer "wichtiger und zugleich schwieriger wird, Beruf und Familie aufeinander abzustimmen." Wie, - ist das wohl passiert? Da bleibt doch die Frage offen, - wer richtet sich nach wem, und was ist wem wichtiger als anderes? Bauen wir eine Gesellschaft, die sich nach ihrem ökonomischen Nutzen orientiert? Dann brauchen wir neue Lebens- und Wohnformen. Oder bauen wir eine Gesellschaft, die sich nach traditionellen Mustern orientiert? Dann dürfte die Frage und erst recht nicht die Antwort auftauchen. Oder bauen wir eine Gesellschaft, die sich nach humanen Werten orientiert? Dann bleibt die Frage offen, - aber ganz bestimmt, - gibt es keine humane Antwort. Denn die kann im Moment nur bedeuten, - wir passen unsere Humanität, Kultur und unser ganzes Lebensgefühl, lediglich den ökonomischen Bedingungen an. In diesem Fall, gibt es auch keine Individualisierung. Jedenfalls nicht außerhalb der Anforderungen, was dies zu sein hat. Das Thema "Solidarität und Fürsorge", auch bezüglich Älterer, ist zwingend von der ethischen Frage abhängig, was dieser Gesellschaft wichtiger ist. Dass es mit dieser Ethik ganz übel aussieht, - traut der gute Mann sich nicht anzusprechen. Genau genommen, hat er hier gar nichts gesagt, - außer dem, dass wir uns den Gegebenheiten anpassen müssen. Traurig. Auf solche Soziologen, - können wir verzichten. Davon haben wir mehr als genug. Solche Antworten kann jeder liefern. Der Trend, - hat einen Grund. Warum nicht den Grund auf seine Ethik und humane Basis untersuchen, - anstatt direkt die Antworten darauf zu haben?


Kommentare:


Stefan R. Uhrzeit 13.7.2012 18:46:28

Die Soziologenzunft macht in diversen popkulturaffinen Medienauftritten schon seit Längerem den Eindruck, eine Profession zu sein, die jeden unausgegorenen Hirnfurz mit einer gewissen immanenten Logik als bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnis ausgibt. Es gibt Wissenschaften, denen ein wenig mehr Elfenbeinturm ganz gut täte...


epikur Uhrzeit 16.7.2012 23:21:44

Gute Soziologen gibt es: Sennett, Bourdieu etc.

Leider ist es wie mit den Schriftstellern, den Philosophen und den Künstlern: es sind meist ältere Herrschaften oder gar welche, die nicht mehr unter uns weilen, die noch was zu erzählen haben. Die aktuellen beschenken uns viel zu oft mit vorauseilendem Ideologie-Geplapper.


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