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20.10.2012 von eb
, - Allerlei Textliches
Zeitsprung
oder auch; Hiiiiiilfe.
Klick macht dick.
Was den Science-Fiction vom reinen Fantasy trennt, (trennen möchte),
ist das An- bzw. Weiterdenken, auch in wissenschaftlichen Umfeldern
bereits diskutierter Möglichkeiten. Wobei zugegeben werden sollte,
dass mehr als oft unklar ist, was jetzt fantasievolle Wissenschaft
oder wissenschaftliche Fantasie ist, - bzw., - wer letztendlich
der tatsächliche Erzeuger der ursprünglichen Idee war. Einer der Autoren,
welche jedenfalls immer noch weitgehend, und dies sehr konsequent,
dem klassischen Urgedanken des Science-Fiction treu
geblieben ist,- ist Jack McDevitt. Auch unbeeinflusst von den irren
Fantasien vollkommen exaltierter Weltraumszenarien, durch
die wiederbelebte Space-Opera, bleiben seine Romane ungebrochen
klar, überlegt, durch-strukturiert und angenehm bodenständig.
Naja, - letzteres immer am Genre gemessen ;-) Wobei ihm trotzdem,
angesichts gleich mehrerer unterschiedlicher
Geschichtsuniversen, - alle mit höchst unterschiedlichen
Personen und Charakteren, - zudem eine bemerkenswerte Vielfalt
gelingt. Was ihn merkwürdigerweise auch Klischee-loser werden
lässt, als die Adepten des gerade aktuellen Genre-Hypes.
Dabei darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass dies
für deutsche Leser, auch speziell
durch die immer gleiche wunderbare Übersetzerin Frauke Maier lebt.
So ist es nicht verwunderlich, dass selbst ein Ausreißer aus den
eigenen Romanreihen,
(Wovon übrigens jeder Einzelne davon, auch wie ein
abgeschlossener Roman gelesen werden kann.), sogar trotz eines
im heutigen SF mittlerweile recht abgelutschten Themas wie Zeitreisen, bei
ihm immer noch zu einem lesenswerten und spannenden Buch wird.
Doch sollte dies hier nicht zu einer Hommage an Jack McDevitt
werden. Dafür gibt es jede Menge andere Gründe, es doch ein
gutes Stück edler zu gestalten.
Unsereiner, hat sich aber an einem Detail aus einem seiner Bücher, - im wahrsten
Sinne des Wortes "aufgehängt". (Treffender wäre; "deadlock").
Ob man es allerdings als Entspannung zum Wochenende betrachten
könnte, ist jetzt ebenfalls ein wenig zweifelhaft.
Den folgenden Part zum Zermartern des Hirns, über die Gemeinheiten
von (möglichen/unmöglichen?) Paradoxien, - habe ich aus dem
Buch; "Zeitreisende sterben nie", von Jack McDevitt übernommen.
Es ist nicht ganz getreu wiedergegeben. Einmal, um nicht durch Details
eventuelles Lesevergnügen betreffs des genannten Buches für andere zu
beeinträchtigen. Aber auch, weil im Buch die Reihenfolge der
korrekten Zeitpunkte, nur nebenbei deutlich werden, - da
dieser Teil der Geschichte, über mehrere Kapitel hinweg,
in eine Folge von vielen kleinen, (ungemein lesenswerten), Einzelbegebenheiten
eingebettet ist. Es war nicht ganz einfach,
das Grundschema dieses Abschnitts des Buches, auf sich selber zu
reduzieren. Ebenso, habe ich die dabei involvierten Roman-Figuren, einfach
mal mit A und B benannt. Gehen wir es also locker an.
.....
Die beiden Freunde A und B, haben jeweils eine handliche
Zeitmaschine, mit welcher sie lustig in der Zeit
herum springen können. Was sie i.d.R. auch gemeinsam machen.
Bei einem Besuch
in der Vergangenheit, passiert es, dass einer von beiden
ziemlich lädiert wird. Sprich blaue Flecken und Augen
sowie Schürfwunden etc.
Da er als Dozent arbeitet, will er sich
nach der gemeinsamen Rückkehr aus der Vergangenheit, - so
auf keinen Fall seinen Studenten zeigen.
Also gehen beide auf folgende Weise vor.
1.)
A, - fährt in seine einsame Hütte irgendwo in den Bergen,
um sich die nächsten zwei Wochen so weit aus zu kurieren,
dass er sich wieder seinen Studenten zeigen kann.
2.)
Im Buch wird erzählt, dass er innerhalb dieser zwei
Wochen, B mehrmals in der Stadt anruft, bzw. von diesem angerufen wird.
B informiert ihn dabei, dass
seine Vertretung eingetroffen ist, und zwar
2 Stunden, nachdem er selber zur Hütte aufgebrochen ist.
3.)
Nach diesen zwei Wochen, fährt A in die Stadt zu B, - von wo aus, - er zwei
Wochen zurück in die Vergangenheit reist. Und zwar
zum Zeitpunkt, 2 Stunden nachdem er selber in seine Hütte gefahren
ist.
4.)
Während A-Vergangenheit sich in der Hütte kuriert,
geht A-Zukunft, also als auskurierter A-Gegenwart,
jetzt zwei Wochen seiner beruflichen Tätigkeit nach, und unternimmt
nebenbei auch fröhliche Zeitreisen mit B-Vergangenheit.
Und wenn sich beide mal wieder in der Gegenwart
befinden, (für wen auch immer), telefoniert B ebenfalls mit A-Vergangenheit.
5.)
Nach diesen zwei Wochen, ruft ihn B an, dass er selber
gerade auf dem Weg von der Hütte in die Stadt ist und
ihm rechtzeitig Bescheid gibt, wann er seinen Wagen
wieder abholen kann. (Während der letzten zwei Wochen
hatte er einen Mietwagen benutzt, da sein richtiger
Wagen ja an der Hütte war).
Was ihn freut, da es ein ungutes Gefühl ist, zweimal
zu existieren.
Yöööh. Jetzt mag jeder das mal für sich selber auseinander friemeln.
Eine der größeren Fragen im Nebel, wäre für mich zum Beispiel Punkt 2.
Wäre es möglich das A- und B-Vergangenheit zu diesem Zeitpunkt
schon wissen können, dass A-Zukunft selber zu A-Vergangenheit wird,
da A-Vergangenheit zu diesem Zeitpunkt, ja noch nicht in die
Vergangenheit gereist ist, - also selber immer noch A-Gegenwart
ist? Denn zu diesem Zeitpunkt, hat A (als erster A), es ja erst
vor zu werden. Aber speziell Punkt 5, führt bei mir zum Brown-Out,
und warten auf den Software-Watchdog, - der nur noch durch Komplett-Reset
retten kann. Ich hätte z.B. (rein subjektiv, und auch genauso subjektiv beeinflusst
von den Parallel-Multiverslern), damit gerechnet,
dass A-Zukunft, welcher sich jetzt in der Gegenwart
befindet, sich auch wieder zwei Wochen zurück in die Zukunft
begibt, und zwar zum Zeitpunkt, kurz nachdem er sich selber zwei
Wochen zurück in die Vergangenheit begeben hat.
Was fürwahr nicht weniger rekursive Schwierigkeiten bringt, aber
dann tatsächlich in einer Zeit, nur eine gleiche Person aus
der richtigen Zeit zurück lässt, - ohne eine dabei zudem "zeitlich"
zu eliminieren, bzw. die Zukunft zu verändern. Was geschehen müsste, denn
minimum ein "A-Zukunft", bleibt unverändert 2 Wochen in der Vergangenheit.
Im Buch, endet dieser Abschnitt bei Punkt 5. Was auch,
(ebenso subjektiv gesehen), einmal in schwerem Widerspruch zur möglichen
Voraus-Kalkulation dessen steht, was in Punkt 2 als
erwartbare und planbare Zukunft vermittelt wird. Und zum anderen,
- nicht klärt, was mit dem A wird, der gerade mit dem Wagen von der Hütte kommt,
den der andere A dann abholen soll. Die Zeit, - die Zeit, - ist ein gar wunderliches Ding.
Diskussionen über mögliche endlose Zeitschleifen bzw. Paradoxien, überlasse
ich aber trotzdem jetzt lieber mal dem Hauskater. Und wünsche viel
Spaß, beim eigenen Zeitspringen.
Die Trennung in Hütte und Stadt, resultiert übrigens
aus den üblichen alten Überlegungen, dass zwei gleiche Personen
aus verschiedenen Zeitabschnitten, niemals am gleichen unmittelbaren
Ort existieren könnten. (Diesbezüglich sei noch mal auf die schwache Stelle bei Punkt 5 verwiesen.)
Darüber kann man natürlich auch spekulieren.
Denn eigentlich ist auch dies nur ein müder Versuch, ein paar Filme
und Bücher mehr, nicht an Paradoxien scheitern zu lassen.
Ich liebe aber solche Sachen, denn hier ist, - angesichts
jeglicher fehlender Beweise, jede Erklärung lediglich reine Annahme.
Dabei sollte man zugeben können, dass dies auch jede Form von Logik betrifft, die
damit versucht umzugehen.
Also irgendwie auch der Punkt, wie Menschen ticken, wenn sie mit tatsächlichen
Unbekannten konfrontiert sind.
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