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26.05.2013 von eb , - Allerlei Textliches

Meine Güte.

Ahhh, - ja. Ist ja ganz was neues. Es gibt jetzt eine Studie, die belegen könnte, dass sich Journalisten nicht dabei wohlfühlen, mit einer Schere im Kopf herum zu laufen. Das muss man natürlich erst mal ausdiskutieren. Möglichst mit einer großen Runde aus Wissenschaftlern und Journalisten. Für die Opfer der Schere, benötigt man ja sogar eine Jury, die aus solch kompetentem Expertentum besteht. Ohne Studien, - geht in diesem Lande ja auch nichts mehr. Eine Rechereche über die innere Pressefreiheit, innerhalb ländlich patriotisch und ideologisch ausgerichteter sowie leistungstragend gestimmter Redaktionen, - fällt nicht ins redaktionelle Metier. Dafür bedarf es Studien. Große Wissenschaft, - und so. Nach einer Umfrage unter Angehörigen von auf dem Friedhof Bestatteter, kam man zum Schluss, dass dort Menschen begraben liegen. Nach gut zehn Jahren ultimativer medialer Einheitsplorre und bundesdeutschem Qualitäts-Kampagnenjournalismus, zugunsten der Ökonomie der eigenen Entlassungsangst, kommt die Qualität mittlerweile zum qualitativen Erkennen, dass intern die Qualität doch schwer zu wünschen übrig lässt.

Man könnte glatt guter Dinge sein, dass evtl. die Werbestrategien der eigenen großen Verlagskonzerne genauso mit zum Diskussionsstoff gehören könnten, wie angedeuteter vorauseilender Gehorsam. Dessen Qualität man jahrelang gepriesen hatte. Dass dies ein wichtiges Thema sein könnte, über das man eigentlich auch schon etwas länger hätte berichten können, wird man allerdings erst mal recherchieren müssen. Zumindest solange, bis es auch darüber eine Studie gibt. Vielleicht kommt die ja sogar von Bertelsmann. Wer weiß das schon? Die Schere, - wird's richten.


Kommentare:


aebby Uhrzeit 26.5.2013 17:25:11

Im ersten Moment dachte ich auch "Meine Güte". Die Zahlen fand ich aber dann doch interessant. Ich hätte eher erwartet, dass viele Journalisten da einen blinden Fleck haben, überraschenderweise sehen immerhin gut 70% der Befragten immer noch das Problem :-/


fenrir Uhrzeit 26.5.2013 18:38:23

Na ja, es soll sie ja wirklih mal gegeben haben, die kritischen Journalisten. HEute sind es freiberufler, und abhängig beschäftigte die bei Konzernen arbeiten denen Kritik genauso fremd ist wie der Katze das nicht mausen.
Mir hat mal ein Journalist gesagt. "Wissen sie, ich kann gar nicht so schreiben wie ich will!" ne örtliche Tageszeitung.
SO isses. Es wird über das kritisch geschrieben das lohnt. Das die Auflage steigert. Wen interessieren dabei schon die Hartz IV Geschichten von Menschen am Existenzminimum, wenn sie nicht gerade dem gegenwärtigen/örtlichen Pogel in den Kram passen. Umso wichtiger sehe ich das Barrierefreie Internet. Aber das ist ja in einigen Jahren wohl auch nur noch Makulatur, so wie ich das sehe.
Wenn dann irgendwann mal wieder Leute auf der Strasse verrecken, in Lager verschwinden, oder von LKws abgeholt werden will wieder keiner was gewußt haben.
Im Land der Dichter und (H)Denker. Leute am Schreibtisch richten wieder. Mahlzeit!


eb Uhrzeit 26.5.2013 19:52:58

@all
Die Schere zwischen Arm und Reich, könnte man fieserweise auch analog zum Verhältnis zwischen Journalist und Chefredaktion fest machen. (Das müssen die aber erst mal recherechieren, - und da die das nicht drauf haben, werden die wahrscheinlich erst auf die nötige Studie warten.) Jedenfalls, - irgendein fieser Kobold, - flüstert mir ständig was vom Schirrmacher-Syndrom in die Ohren. Das ist die Kunst, - mit zwei Seiten gleichzeitig Geld zu verdienen, - und das Spieleverhalten einer Profitwirtschaft dabei auch noch zu verdonnern. Man benötigt nur eine Position dazu, welche dies ermöglicht. Der Rest, klemmt den Schwanz ein.


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