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28.07.2013 von eb , - Artikel

Vom Pulver zum Turm 2.

Klick macht dick.
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Rottweils Träume vom neuen "Wahrzeichen", (dieser Begriff ist nicht von mir), einer Industriemetropole im Touristenland, ist ja jetzt nun nicht ganz so frei von Kritik, wie sich das der wirtschafts-spirituelle "New Deal" zwischen Vorgestern und Übermorgen so blumenreich ausmalt. Zur Garde der doch steigenden Anzahl von Skeptikern und Kritikern, hat sich auch ein Geologe und Geograf gesellt, der sich die beträchtliche Mühe von eigenen Berechnungen und entgegen den optischen Diät-Versionen, auch etwas ehrlichere Ansichtsweisen, anhand der eben auch realen Planungen gemacht hat. Und die er fairerweise auch mit der richtigen Strumpfhose bekleidete, welche nicht nur die Höhe, sondern auch die Breite ein wenig realitätsnäher vermittelt. Übrigens, diesbezüglich seien evtl. vermutete Touristen, welche sich einen erhöhten Blickwinkel aus einem ebenso vermuteten Restaurant oder einer Plattform gönnen möchten, darauf hin gewiesen, dass die Aussicht recht gesiebt sein könnte. Aber die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen gesiebten und produziert klaren Wunschsichten, scheint mir eh eines der größten Probleme zu sein.

Lange Rede, kurzer Sinn; Samstagmorgens um Achte, traf man sich an einem kleinen Stand mitten im Markt. Um den vorbei strömenden Menschenmassen Gelegenheit zu geben, sich auch mal ausserhalb von bereits vorgefertigt konditionierten Vorab-Meinungen damit zu beschäftigen. Wobei ich nicht umhin kann zu erwähnen, dass man dabei die Möglichkeit hatte, wirklich sympathische und ausgesprochen tiefsinnige Menschen wenigstens ein wenig näher kennen lernen zu dürfen. Die reale Informationslage ist aber leider nach wie vor so dünn wie vorher. Von Planungslage und Turm-bezogenen Konzepten oder überhaupt Überlegungen außerhalb von Wünschen bzw. wenigstens einer Basis aufgrund von Zugeständnissen der zukünftigen Turminhaber, kann gar keine Rede sein. Und unverändert auf etwas aufgebaut, welches auch am Stand ziemlich schnell klar wurde. Im Prinzip dreht sich beim Gros der Bevölkerung alles lediglich um eine merkwürdige und recht diffuse Vorstellung von einem; "Wahrzeichen", mit einem in einem Einzelfall sogar unklar geäußertem Techno-Feeling. Zumindest war die Häufigkeit der Benutzung dieses Begriffes, doch mehr als auffällig.

Klick macht dick.
bild Das Erreichen einer eventuell sinnvollen Argumentationstiefe, scheitert leider im Moment aber nicht nur am möglichen simplen Zugeben, dass ausser einem Glauben eigentlich gar nichts klar ist, - als vielmehr noch einem vehementen Verteidigen der Symbolik. Was die Motivationen der beteiligten Personen am Stand, am Status darauf überhaupt erst mal hinweisen zu müssen, - für mich um so respektabler macht. Als eventuelle Neuerung, kann man dabei noch erwähnen, dass nicht mal der vorgesehene Baugrund, eine tatsächliche Entscheidung zwischen "Wahr" und "Vermutung" zu lässt. Aber wie in vielen anderen Fällen auch, vor einer bereits vorgefertigten Stimmungslage steht, die sich einzig und alleinig auf einem Glauben an politisch, wirtschaftlich und medial triggerbaren Symbolen aufbaut. Ein Thema, was ja eigentlich quasi nicht nur regionales Programm dieses blogs hier ist. Aber da es leider erst mal darum geht, auch bezüglich dieses Turmes, eine Hürde zu schaffen, die man im nationalen Rahmen, quasi schon als nicht hinterfragte verbale Oberfläche einer postulierten Mediendemokratie mit Symbolen bezeichnen kann, bleibt mir nichts weiter übrig, als auf dieser deutlich spür- und hörbaren Grundstimmung noch ein wenig herum zu reiten. Wobei man besagte Samstagsaktion, zumindest in meinem Fall, fast stellvertretend für auch andere Gespräche und Diskussionen sehen darf.

Klick macht dick.
bild Am besagten Stand z.B. hat keiner unmittelbar pro oder kontra polarisiert. Selbst die nicht, die direkt und unmittelbar, und höchst negativ bis sogar existenziell direkt betroffen sind. Sondern es war spürbar der Wille vorhanden, zu vermitteln, die Sache erst mal neutral und vernünftig skeptisch zu betrachten. Bzw. wenigstens so lange mit Entscheidungen und Statements zu warten, bis auch genügend Planung und Informationen vorhanden sind, dass man überhaupt betrachten und entscheiden kann. Der Konsens lag ganz klar auf; "Bilde dir deine eigene Meinung, aber sieh dir dabei auch alle Seiten an". Das Spektrum auf der anderen Seite, geht aber aller Ortens über ein weites Feld von bereits schon vorgefertigten Meinungen, die sich zwar stellenweise noch auf Diskussionen ein lassen, aber auch dies bereits schon mit dem Grundgefühl der richtigen Einstellung und mit dem Willen diese zu verteidigen. Dass es sich um einen einfachen Glauben auf gut Glück handelt, wird einfach nicht realisiert. Die Krönung des Ganzen, erbrachte der Oberbürgermeister der Stadt selber, Welcher zugegebener-weise, freundlich und anständig das Gespräch suchte, aber letztendlich eben auch mit dem Satz glänzte, - dass er daran glaubt.

Ganz unabhängig vom rein logischen Zustand, dass der Anteil der direkt Betroffenen, das gleiche Recht zur vehementen Verteidigung ihrer Interessen mit auch den gleichen medialen wie öffentlichkeitswirksamen Aktionen hat, wie eine andere Seite, dies aber fairer- und anständigerweise zugunsten von Selbstbildung von Meinung nicht wahrnehmen, was aber kein Oberbürgermeister dieser Welt erwarten darf, wenn er es nicht selber besser macht, - bleibt da etwas Beklemmendes übrig. Bei allem menschlichen Verständnis, und auch ohne jetzt überhaupt irgendjemanden diesbezüglich auf die Füße treten zu wollen. Aber ich komme nicht um eine Frage herum, die man einfach stellen muss; - Wo sind wir gelandet? Im Glauben? Diese Hemdsärmeligkeit, kann doch nicht wirklich die Basis sein, auf der man Zukünfte von Menschen aufbaut. Und sinnigerweise, sind dabei eben auch ausgesprochen viele Menschen, die ausgerechnet diesen Glauben, dann als "Wissen ums Richtige" und sogar Vernunft profilieren, ohne selber zu realisieren, dass sie einfach nur Vermutungen nach jagen. Natürlich geht es nicht ohne. Aber als alleinige Basis, ist das einfach gefährlich. Zum Glauben, gehört zudem per-se, die Normalisierung und Etablierung des Glaubens. Weshalb es umso gefährlicher ist, den eigenen Glauben vollkommen ununtermauert schon im Voraus zu postulieren. Dass Glauben auch blind machen kann, ist beileibe keine Binsenweisheit.

Dass dem so ist, möchte ich anhand eines anderen Spruchs von ebenfalls jemand Anderem andeuten, - der mir ganz besonders schwer hängen geblieben ist. Den ich aber auch in vielen Versionen und anderen Zusammenhängen ununterbrochen höre. Und was auch weit über das Turmthema hinaus geht. Vielleicht ist es jetzt sogar von mir unfair, - evtl. schmutzige Wäsche zu waschen. Wenn dem so ist, dann wäre das Folgende aber nochmals um einen Faktor seltsamer. Denn als nach etwas zu blauäugiger Begeisterung für das ultimativ Gute in der Großwirtschaft, in einem Gespräch die Rede davon war, dass Thyssen Krupp als Mutterunternehmen von Thyssen Krupp Elevator ja nicht unbedingt zu den heiligen Schafen der Wirtschaft und Industrie zählt, - kam die lapidare Antwort eines vom Turm Begeisterten, - "dass dies ja heute alle so machen". Man kann dies vielleicht als unüberlegten Spruch eines noch recht jungen Menschen abtun, - aber man male sich geschichtlich, politisch, soziologisch wie auch gesellschaftlich aus, was alles unter dem einfachen Satz; "das ist heute nun mal so", sich darüber bereits schon alles so normalisiert hatte, dass man es im Nachhinein erst recht nicht wissen wollte. Sollte die Aussage allerdings tatsächlich schon einer Wahrheit entsprechen, kann man sich auch überlegen, welcher blinde Glaube an die Unbekümmertheit bzw. eigene Überzeugung es wohl war, der es zur Wahrheit hat werden lassen. Ich höre einfach zu oft solche Sätze, als das ich sie noch als pure Dummheit abtun könnte. Dafür sind sie bereits quantitativ einfach zu etabliert und normalisiert. Und wenn es bereits schon ein "junger" Mensch geigt, - wo hat der das her? Wer sich darüber keine Gedanken macht, hat nicht nur echte Schwierigkeiten in Bezug auf Tiefenschärfe selber glaubhaft zu sein, sondern auch eine merkwürdig zwiespältige Akzeptanz des Bildes vor dem eigenen Spiegel. Zumindest tut sich derjenige ganz besonders schwer, für sich selber ehrliche wirtschaftliche Zustände und Anständigkeiten einzufordern, wenn er das Gegenteil selber schon als gegeben betrachtet und auch noch unterstützend akzeptiert.

Das Ganze hat aus meiner Sicht aber auch nur aus einer ganz anderen Ecke etwas mit diesem Turm zu tun. Bei diesem ständigen Postulat eines Glaubens an ein "Wahrzeichen", vermute ich nämlich schwer, dass sich hier ein Glauben an einen Glauben normalisiert hat, den andere unter Umständen ebenfalls mit; "dass dies ja heute alle so machen" kommentieren könnten. Und jetzt komme mir keiner, dass dies von mir ja auch nur eine Vermutung ist. Ich würde das nicht nur ganz einfach zugeben, sondern auch fragen, warum ich wohl weniger Recht dazu haben sollte? Wobei es mir allerdings um Welten lieber wäre, dass wir die Kirche mal Kirche sein lassen würden, oder wenigstens die Gläubigen darin der Sache mal real auf den Zahn fühlen würden. Ansonsten bleibt da nämlich nur noch die Frage übrig, wie man ein "Glaubens"zeichen, als "Wahr"zeichen, stilvoll gerade biegen könnte.


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