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25.08.2013 von eb , - Allerlei Textliches

Watchdog

Der letzte blog hat ja nun, scheints mir, ein wenig wildes Fahrwasser betreten und auch eine gesunde Mischung aus seltsamer Berührtheit, Irritation bis hin zur Betroffenheit, einwandfreier Nachvollzogenheit in allen Facetten, bis zum puren Unverständnis sowie den reinsten und vollkommen reflektionsfreien Klischeereaktionen ausgelöst. Extrem feine Sache das. Diesbezüglich muss ich aber unbedingt einen Hinweis los werden, welcher auch schon ein wenig länger gärt. Das ich keine Inhalte von emails ohne Zusage der Absender veröffentliche, versteht sich von selbst. Ebenso ist mir klar, das bei der ganzen analogen, assoziativen, zwingend Uneindeutigen und natürlich auch schwer experimentellen Reflektierei und Bastelei, blogkommentare zwischen Lobhudelei, Niedermetzelei, "Ich bin dafür" und/oder "Ich bin dagegen"- Statements, wie oft in etablierten und standardisierten Themenparks anderer blogs üblich, - hier entweder kaum möglich sind oder in einer endlosen Latte von höchst unterschiedlich verstandenen und auch linienlosen Einzelstatements enden würde. Der Punkt, dass sich dabei auch immer irgendwo ein eigener Mensch in anderen sieht, und damit auch eigene Schwächen bloß legen könnte, kommt natürlich noch erschwerend hinzu. Was ich aber jetzt, ( ganz unabhängig von Fragen ob das ganze Geraffel um Schwächen und Stärken überhaupt Sinn macht ), selber nicht als mögliche negativ empfindbare Schwäche - sondern durchaus überlegte Vorsicht verstehe.

Das Warten des Raubtiers, auf die Bloßlegung der Schwäche möglicher Opfer, ohne verstehen zu wollen was sie damit sagen wollen,- ist einfach eine leidvolle Erfahrung von jedem, und eben auch, - in jedem, - und dies so lange, bis es eben reflektiert und bekämpft wird. Wobei es das Raubtier ist, welches damit anfangen sollte.

Dafür habe ich mir die Zustimmung geholt, - ich konnte einfach nicht anders. Es wäre für sich alleine schon, ein Thema als blog. Und so mancher Künstler, würde daraus wahrhaft etwas machen können.

Trotzdem, - einerseits ginge dies ja auch anonym, und andererseits fände ich es einfach furchtbar schade, wenn meiner Ansicht nach wunderbare, sehr ehrliche, extrem fein ziselierte und mitunter bis zum Ende durchdachte und ausgesprochen komplexe Gedanken, egal ob in analoger oder direkter Form, nicht auch für andere ersichtlich wären. Also entweder finden wir hier wenigstens einen Kompromiss, - oder viel besser noch, die/der Eine oder Andere, möge unbedingt einen eigenen blog in der Richtung aufmachen. So schlimm, ist das gar nicht ;-) Hier gilt ganz einfach der Grundsatz, dem sich auch jeder Maler, Bildhauer, Schleimpilz- und Rosenzüchter stellt. Die einen finden es Mist, die anderen eben nicht. Und dazwischen, ist so ziemlich alles möglich. Diese Komplexität, muss man lieben und "reflektieren" können ;-)

Fairerweise, muss ich natürlich auch auf wenigstens eine der eher unfreundlich gehaltenen, und meines Ansichtens nach auch ein wenig klischeehaften Reaktionen eingehen. Wobei ich die nach der Frage; warum Reflexionen, - und wie intelligent, uneitel bzw. frei von Überzeugungen sich denn so unsereiner selber wähnt, - allerdings am besten fand.

Oben drüber steht unverändert dieses "Reflections". So was geht nicht, wenn man in Spiegel schaut und nur andere sieht. Vieles an anderen sieht man sogar erst über sich selber, und nicht weniges über andere an sich selber. Andererseits bedeutet es aber auch nicht Selbstzerfleischung oder gar eine Sicht, die Eitelkeiten generell verteufelt. Es ist die Vorgehensweise des Humanisten und Lebensweltlers, der Menschen über Menschen und nicht über Systeme und Methoden versucht zu verstehen. Wobei es überhaupt nicht nur alleine etwas mit Menschen zu tun hat. So nach dem Motto; Finde dich selbst dann findet dich Gott etc. Sondern auch mit Geschehnissen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, Entwicklungen, mediale Einflüsse und vieles andere mehr. Ebenfalls liegt hier meine schwere Affinität zur Kunst und Künstlerszenerie begraben, bei denen Reflexion fast schon als Lebensaufgabe, aber eben auch mit viel Respekt vor der tatsächlichen Vielfalt und Komplexität empfunden wird. Unreflektiert, ist alles nur die blanke Akzeptanz und das robothaft sture Befolgen des Gegebenen. Ohne Reflexion des Gegebenen, gibt es keine Möglichkeit zu unterscheiden was wahr oder unwahr, manipuliert oder echt, menschenfreundlich oder menschenfeindlich, und ja, - eitel oder sogar doppelmoralin ist. Und ohne Reflexion gibt es keine Unterscheidung, was von letzterem harmlos oder gefährlich ist. Und last not least, ohne Reflexion, gibt es keine Unterscheidung zwischen ausschließlich egomanen oder sozialen Reflexionen. Und ohne Reflexion, gibt es keine Unterscheidung, wann Kunst ihr Reflexionsvermögen über sich selbst verloren hat oder nicht. Und das man mich hier nicht falsch versteht, bezüglich Kunst, spreche ich hier gerade nur als blogger.

Was den Rest betrifft. Eitel, bin ich nicht mehr oder weniger als andere, aber ich reflektiere dies. Überzeugungen habe ich nicht mehr oder weniger als andere, aber die beruhen auf Reflexionen selbst noch ihrer selbst. Dazu gehört z.B. folgende; Ich halte Intelligenz, zusammen mit vielen anderen Separationen in Punkto Eigenschaften, lediglich für den vollkommen überbewerteten und ultimativ schwammigen Begriff einer bewertungsgeilen Selbstbeweihräucherungs-Gesellschaft, mit extremem Hang zum Elitarismus. Die sich zudem darüber und damit, auch noch technokratisch dehumanisiert. Wer mich fragt, für wie intelligent ich mich denn halte, muss mir zudem erst mal erklären können, - was dies überhaupt ist. Wäre es möglich, dass dabei eine Menge unterschiedlicher Antworten auftauchen würden? Sollen wird das deshalb aber jetzt weiter separieren in ökonomische, technische, soziale, politische, philosophische, kreative, natürliche, künstliche, humane oder Blümchenpflückintelligenz? Welchen Sinn würde das wohl machen? Wo fängt überhaupt der dumme Intelligente oder der intelligente Dumme an bzw. hört auf? Ich halte den Begriff Intelligenz für einen Joke der Geschichte. Sicher, Einstein hatte einen IQ von 148, war aber ein echter Hallodrie in Sachen Liebe. Goethe sagt man gar einen von 170 zu und Bill Gates einen von 160. Muss ich das ernst nehmen, - bei dem Betriebssystem? Hat Linus Torvalds dann etwa einen von 320? ( Wo hört das Ding eigentlich tatsächlich auf? ) Eigene "eitle" Spaßexperimente damit, hatten mich in gleich drei Ausführungen, selber mal mit auch gleich drei Werten wie 128, 135 und 131 fest genagelt. Mal im Ernst Leute, -ich würde mich nicht mal ansatzweise in die Nähe von Einstein trauen, gehöre aber zur Elite der Focus-Campus-Redakteure. Wer lacht mit? Das ist doch alles unglaubliche Banane. Und wer genau hin sieht, hat mich erwischt. Dieser schamesrote Mix aus Bescheidenheit und gleichzeitiger Überheblichkeit aufgrund von einfachen Tatsachen, hilft; "reflektiert", niemandem weiter. (Der Wechsel des Romanautors, um der Geschichte die interessante Wendung zu verleihen).

Ersetzt man den Begriff "Intelligenz", aber experimentierfreudig wie wir sind, einfach mal durch den Begriff "Motivation" und möglichen Zuständen davon, - wie z.B. Desinteresse, Stagnation und Anstrengung. Wie würde damit die Reihenfolge und überhaupt die Nachvollziehbarkeit im letzten blog neu empfunden werden können? Und dies gleich in sehr vielen betrachtbaren Facetten. Intelligenz interessiert mich überhaupt nicht. Möge man mich so sehen oder nicht. Es ist egal. Und ganz besonders in Hinsicht dieses technokratischen Rankingcharakters. Aber in Sachen Motivation, bin ich sogar ganz besonders eitel. Und bis zum Rand gefüllt mit Überzeugungen. Ich hoffe, ich konnte die Frage wenigstens ein wenig beantworten. Aber es wird von der Motivation dafür abhängen. Und kommt mir nicht mehr mit diesen Klischees. Das ist erbärmlich. Eine Traffic-Hure, wird man in diesem blog nicht finden. Im Zweifelsfalle, habe ich keinerlei Probleme damit den Bad-Guy zu spielen. Aber auch dies reflektiere ich.


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